Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Alles rund um Motor, Getriebe und Kardan
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-Martin.Glaeser-
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von -Martin.Glaeser- »

motoguzznix hat geschrieben: ...Für die Kupplung baue ich lieber den Motor aus und lasse hinten alles drin. Dann kann ich ihn beim Zusammenbau auf die Stirnseite drehen und die ganzen Innereien bequem einbauen, ohne daß allles ständig runterfällt....
Bild
Jaaaaaha.. da ist was dran! :-)

-M-
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LupoV11
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von LupoV11 »

-Martin.Glaeser- hat geschrieben:Jaaaaaha.. da ist was dran! :-)

-M-
Weißt du, wie Sekundenkleber oder Loctite-stift funktioniert? ;)
Ich hatte damit keine Probleme. :mrgreen:
GG
Johannes


Falcone 500 mit Boot 1978(???) :dosenbiker:
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MG V7 Special 2022 :mrgreen:
Gilera Saturno Baustelle :oops:
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-Martin.Glaeser-
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von -Martin.Glaeser- »

Ja - das mit dem Sekundenkleber war dann tatsaechlich die Loesung, um die Schwerkraft zu ueberwinden.
Ein Tropfen auf die Kupplungsfeder, dann schnell zusammenbauen ohne dran zu stossen. :mrgreen:
-M-
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motoguzznix
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von motoguzznix »

-Martin.Glaeser- hat geschrieben:Ja - das mit dem Sekundenkleber war dann tatsaechlich die Loesung, um die Schwerkraft zu ueberwinden.
Ein Tropfen auf die Kupplungsfeder, dann schnell zusammenbauen ohne dran zu stossen. :mrgreen:
-M-
Über so einen Krampf denke ich nicht einmal nach.

Die Kosten für den Umbau sind nicht unerheblich:

Allein für das Material habe ich gut 1200.- ausgegeben - alles Neuteile Kupplung V11-Daytona-Centauro.

Deutlich billiger hätte ich eine erleichterte Kupplung aus einer älteren Tonti Guzzi haben können. Da hätte es auch günstigere Gebrauchtteile gegeben. Aber ich bin der Meinung, daß eine V11 Kupplung in eine V11 rein gehört. Allein wenn Teile davon einmal kaputtgehen, ist die Ersatzteilbeschaffung problemlos und eindeutig.
Dritte Möglichkeit wäre eine komplette RAM Einscheibenkupplung gewesen, die gibt es etwa um den halben Preis in der Bucht. Aber daß Einscheiben Probleme machen kann, weiß hier eh schon fast jeder.

In den 90er Jahren war es eine zeitlang ziemlich in Mode, Einscheibenkupplungen in die Guzzis einzubauen, wegen des Gewichts und die verschleißanfälligen Innnenverzahungen fallen weg... Motospezial, Transkonti, Stein Dinse, MTR und noch etliche andere haben das angeboten und jeder hat sein eigenes Süppchen gekocht und BMW, Sachs Teile und was auch immer in die Guzzi reingetrickst. Jetzt liest man jedes Monat in einem Forum einene Beitrag, wo man denn Teile für die genannte Kupplung herbekommen könnte... keiner weiß mehr wo das herstammt geschweige denn gibt es Ersatzteile - so wandern die einst teuren Teile auf den Müll.

Dieses traurige Schicksal will ich dem Scura Besitzer ersparen und habe daher die V11 Originalteile beschafft - Lieferant war Peter Horvath und für ein paar fehlende Kleinteile HMB. Peter liefert sogar passende 12.9er Schrauben für die Befestigung auf der Kurbelwelle dazu, die originalen 10.9er dürften ja gar nicht mit 4,2 mkg angezogen werden...

Auf demnächst
MfG Ernst
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motoguzznix
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von motoguzznix »

Hallo

hier das gesamte Paket: Bild

der Delinquent: Bild Bild

Das rechte Gabelbein wird gerade mit neuem Dichtring versehen.
MfG Ernst
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motoguzznix
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von motoguzznix »

Hallo

Jetzt sieht die Scura schon etwas anders aus:
Bild
und der Motor steht auf der Werkbank, die Kupplung ist eine einscheibige:
Bild
Hier der Gewichtsvergleich:
Bild Bild
Hier die Einzelteile der Kupplung, sieht total nach der RAM Kupplung aus. In der V11 sollte ja die Ram drin sein, kann man einen Unterschied erkennen zur RAM Zubehörkupplung, wiegt sie das gleiche?
Bild
Und hier der Unterschied der Mitnehmer für die Einscheiben und die Zweischeibenkupplung:
Bild
Im Übrigen war das Schwungrad unbeschädigt, keine Risse oder sonstwas nach 26800 km!

Das wärs für heute, in den nächsten Tagen wird wieder zusammengebaut, bis dahin ...
MfG Ernst
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Neonerl
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von Neonerl »

Hallo Ernst,

ich bin noch einen kleinen Schritt vor Dir. Ich hab erst die Aggregate abgebaut und muß morgen Abend den Motor ausbauen. Hast Du zuerst den Hilfsrahmen abgebaut oder die Schrauben am Getriebe? Wie hattest Du den Motor für den Ausbau abgestützt?

Gruß
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motoguzznix
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von motoguzznix »

Das bedeutet aber, daß du hinter mir, nicht vor mir bist.

Ich habe den Hilfsrahmen nicht abgebaut, sondern nur die beiden Schrauben am Motor herausgeschraubt. Unter den Motor habe ich Holzpackeln untergestellt bis wenige mm unter die Kühlrippen der Ölwanne. Dann senkt sich der Motor drauf wenn ich die Getriebeschrauben löse.

Sehr zufrieden bin ich mit dem Becker Lifter, habe ihn das erste Mal auf der Hebebühne in Verwendung. Steht äußerst stabil obwohl die Bühne von Harold keinen Ausbund an Stabilität und Ingenieurskunst darstellt. Kann man bei dem Preis auch nicht erwarten...
MfG Ernst
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-Martin.Glaeser-
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von -Martin.Glaeser- »

saubere Foto-Dokumentation, Ernst! :clap:
Danke
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Neonerl
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von Neonerl »

Ernst, Du hast natürlich recht, ich hab noch einige Schritte vor mir und bin hinter Dir. :-D

Ich muß nochmal detaillierter nachfragen, da ich mir da gerade einen ziemlichen Kopf drüber mache. Wenn zuerst die Schrauben am Hilfsrahmen gelöst werden, dann hängt der Motor ja am Getriebe. Dreht sich das Getriebe mit? Denn sonst würde ja beim lösen der Schrauben zwischen Motor und Getriebe die letzte Getriebeschraube die gelöst wird ziemlich sicher das Gehäuse ausbrechen oder die Schraube sich verbiegen. Ich bin schon kurz davor mir einen hydraulischen Motorheber zu schweißen.
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-Martin.Glaeser-
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von -Martin.Glaeser- »

Neonerl hat geschrieben:...bin schon kurz davor mir einen hydraulischen Motorheber zu schweißen....
:ich_nein: .... ein paar aufeinandergestapelte untergelegte Brotzeit-Brettchen tun's auch!
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zadde
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von zadde »

Ernst,
wenn ich die Kupplungsbeläge Deiner neuen Kupplung auf dem Bild mit der Waage seh, wird mir Angst und Bange, das sind doch diejenigen von denen so gerne die Beläge von der Trägerplatte fallen. Ich würde die nicht montieren. Meine (Marke AP, die sahen denen sehr ähnlich) waren nach 6000km zerlegt.
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Hermann
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von Hermann »

Hallo Zadde
da frage ich dich welchen Belag kann man dann behaupt kaufen??
Bei 14400 km ist mir die erste Orginal Kupplung verreckt von einer beiden Mitnehmerscheiben ist der Belag abgerissen
habe alles was nötig und wichtig ist erneuert. 2 Mitnehmerscheiben (geklebt und genietete Belag), Zwischenscheibe, 10 Kupplungsfedern,Druckstange war vorne ein Bart dran, Druckstück, Simmerring im Getriebe alles bei allseits bekannter Firma S+D Mitnehmer der auf der Getriebeeingangswelle sitzt habe ich bei Moto Guzzi Baecker bestellt den konnte S+D nicht liefern. Jetzt nach cirka 3600 Km fängt kupplung an Zicken zu machen, wenn man den 1 Gang einlegt kracht das schon sehr laut selbst bei Größtstellung Kupplungshebel als wenn die Zwischenscheibe krumm ist oder
sich bereits wieder ein Belag von den Mitnehmerscheibe ablöst?? Ich wollte mir von S+D die AP Mitnehmerscheiben bestellen das soll ein Italienscher Erstausrüster von Moto Guzzi sein oder gewesen sein?? Wenn die auch nur 6000km
halten was dann??

Gruß Hermann
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motoguzznix
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von motoguzznix »

Neonerl hat geschrieben:Wenn zuerst die Schrauben am Hilfsrahmen gelöst werden, dann hängt der Motor ja am Getriebe. Dreht sich das Getriebe mit? Denn sonst würde ja beim lösen der Schrauben zwischen Motor und Getriebe die letzte Getriebeschraube die gelöst wird ziemlich sicher das Gehäuse ausbrechen oder die Schraube sich verbiegen. Ich bin schon kurz davor mir einen hydraulischen Motorheber zu schweißen.
Deine Sorgen sind unbegründet. Das Getriebe ist oben und unten stabil mit dem Rahmen verschraubt, das hält den Motor problemlos. Nach lösen der letzten Mutter der Kupplungsglocke tut sich oben schon ein kleiner Spalt auf. Den Hifsrahmen ganz nach vor drehen wie auf meinem ersten Bild oben zu sehen, dann kannst du den Motor nach vor ziehen bis der letzte Bolzen frei ist. Ich hatte an dem Punkt einen Helfer, jeder Hält den Motor auf einer Seite, die Holzklötze unterhalb rausgenommen, der Motor steht jetzt am Boden und der Sieg ist Dein.

Zu den Kupplungsbelägen:
Die sind von AP und ich hoffe, daß die halten. Peter Horvath hat sie mitgeliefert und der verbaut sicher mehr davon als wir alle. Vor drei oder vier Monaten war ich in Mandello und da hatten sie überhaupt nur diese Beläge. Ich hatte nach Surflex gefragt, waren nicht verfügbar.

Ich hatte auch schon abgelöste Reibbeläge und durchgebrochene Stege bei diesen Belägen, ich hoffe, das ist nach etlichen Jahren jetzt gelöst.
MfG Ernst
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Neonerl
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von Neonerl »

Danke Ernst.

Gerade entdeckt, daß der 10er Innensechskantschlüssel nicht mehr auffindbar ist und Obi hat schon zu. :schitt:
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Neonerl
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von Neonerl »

Gerade eben hab ich die Kupplung ausgebaut.
Die sieht eigentlich wie neu aus '(nach 22Tkm) :kratz:
Dabei hat sie ab 6000 U/min und Vollgas immer Drehzahl erhöht ohne schneller zu werden (Kupplung rutscht).
Bin jetzt etwas ratlos.
Hab vorhin noch versucht den Kupplungshebel zu ziehen. Der Hebel läßt sich nicht mehr ziehen, sondern "blockiert". Die Schubstange läßt sich allerdings satt und leicht bewegen.
Ist das bei Dir auch so, Ernst?
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motoguzznix
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von motoguzznix »

Hallo

Wenn der Kupplungshebel sich nicht mehr ziehen läßt, dann ist die Hydraulik auf Anschlag. Drück fest auf die Schubstange daß sie sich schwer zurückbewegt, dann geht der Hydraulikkolben wieder beim ziehen des Kupplungshebels raus.

Mindestbelagstärke ist 7,5 mm
Die Federn dürfen nicht unter 28 mm unkomprimiert haben

Die Federn der alten Modelle passen und haben etwas mehr Kraft. Könntest du einbauen wenn sonst alles ok scheint und auch kein Öl auf den Belägen ist. Die Zwischenscheibe mit einem Haarlineal anschauen ob sie nicht getellert ist.
MfG Ernst
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Thomas
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von Thomas »

Sitzt Deine Druckstange richtig im Druckstück :?:




Thomas
Immer 3-4 Zentimeter Sicherheitsstreifen an den Reifenflanken

Neu im Stall ist ein Pony
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ETV 1000 Caponord ist verkauft
K 1600 GTL ist verkauft

SS 1600K am 15.06.2017 auf Aprilia Caponord ist beurkundet
SS 1000 am 09.07.2017 auf BMW K 1600 GTL ist beurkundet
SS 1000 am 19.08.2017 auf BMW K 1600 GTL ist beurkundet
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von Neonerl »

Die Druckstange läßt sich satt und ohne Kraft vor- und zurückbewegen. Über den hydraulischen Anschalg habe ich sie noch nicht zurückgeschoben. Das kommt erst heute Abend. Momentan muß ich mich um Familie (Kaffe und Kuchen) kümmern.
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motoguzznix
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von motoguzznix »

Hallo

heute vormittag habe ich die Kupplung montiert.
Wenn der rechte Zylinder im OT ist, dann paßt der Pfeil auf dem Kupplungskorb mit der Markierung 10 vor 12 zusammen. Zum Festschrauben der Halteschrauben habe ich aus einer alten Zwischenscheibe einen Einhalter gebaut.
Bild
Die 12.9er Schrauben habe ich mit 43 Nm festgezogen und anschließend alles markiert, auch die Position des Korbes zur Kurbelwelle, geht beim nächsten Wechsel dann ohne nachdenken zum Zusammenbauen.

Jetzt den Motor auf den Stirndeckel gedreht und die Kupplung läßt sich bequem von oben einbauen:
Bild

Als erstes kommen die Federn rein, dann die Druckplatte. Der Korb hat noch keine Markierungen, daher habe ich links und rechts vom Punkt auf der Druckplatte gleich einen vorsichtigen Körnerpunkt gesetzt, wie es original auch immer vorhanden ist. Auf die Federauflagen sprühe ich immer hauchfein etwas Neverseize. auch auf die Außen- und Innenverzahnungen.
Bild
Ich habe (noch) kein Zentrier- und Vorspann-Werkzeug, daher wird die Kupplung frei Auge montiert. Der Mitnehmenr paßt spielfrei zentrisch auf die Druckplatte, dann den ersten Belag rein, dann die Zwischenscheibe. Diese muß exakt auf die Verzahnung im Korb ausgerichtet werden. Das muß genau stimmen beim Zusammenbau sonst kann sich die Zwischenscheibe unter Schraubdruck verziehen. Dann der zweite Belag drauf und den Zahnkranz auflegen. Mit zwei etwas längeren Schrauben wird das Ganze zusammengezogen. Hier keine Gewalt, nur mit dem Schraubenziehergriff von Hand gleichmäßig zusammenschrauben, im Zweifelsfall nochmal auseinander und schauen ob alles zentrisch ist.
Die V11 Kupplung hat M6 Inbus Schrauben zur Verbindung von Korb und Zahnkranz, ich hatte 12.9er, die ich mit 13 Nm festgezogen habe. Zuletzt werden natürlich die beiden längeren Schrauben durch die richtigen samt Schnorrscheibe ersetzt. Fertig.

Detail am Rande: Da die neue Zwischenscheibe bereits eine minimale Tellerung hatte, habe ich sie gelocht und geschlitzt. Abschließend gehört dann alles schön entgratet. Sieht dann so aus:
Bild

Anschließend noch den neuen Mitnehmer aufmontiert. Auch der O-Ring darunter kommt neu. Der originale Mitnehmer war übrigens kaum mehr als handfest verschraubt, was mir jetzt schon bei der zweiten V11 untergekommen ist. Zum Festziehen habe ich auch ein passendes Einhaltewerkzeug aus einer alten Kupplungsscheibe gebaut und einen passenden Schlüssel für die Wellenmutter. Das Ganze ziehe ich mit Gefühl sehr fest. Nicht vergessen, das Sicherungsblech an passender Stelle umzubiegen.
Bild

Morgen kommen noch Markierungen für die OTs auf den Korb außen, dann ist alles bereit zum Wiedereinbau. Da muß ich mir wieder einen Helfer dingen....
MfG Ernst
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von -Martin.Glaeser- »

motoguzznix hat geschrieben:...12.9er Schrauben habe ich mit 43 Nm festgezogen ...Motor auf den Stirndeckel gedreht und die Kupplung bequem von oben einbauen....einen vorsichtigen Körnerpunkt gesetzt.....immer hauchfein etwas Neverseize. .....keine Gewalt, nur mit dem Schraubenziehergriff von Hand gleichmäßig zusammenschrauben....das Sicherungsblech an passender Stelle umbiegen....
Hach - wie schoen - das ist wie Baby-Wickeln :mrgreen:
Gut beschrieben, Ernst. Danke!

-M-
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Neonerl
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von Neonerl »

So, allmählich trudeln alle Teile ein. Die neu bestellen Federn sind im Neuzustand nur 27mm lang. :schitt:
Dann nehm ich halt die alten. Die sind nämlich noch 29mm lang. Eine M12 140mm mit 1,5er Feingewinde ist auch angekommen.
Meine Zusammenfassung für Nachahmer.
Als Werkzeug für den Kupplungswechsel werden benötigt:
1) Den Mitnehmer, ob neu oder alt ist egal. [Wer aber den alten ausbaut braucht noch eine Nutenmutter (nein, nicht Nuttenmutter). Ohne Mitnehmer kann man aber die Verzahnung der beiden Reibscheiben nicht fluchten lassen.]
2) Eine M12 Schraube mit Feingewinde (Steigung 1,5). Ich hab eine 140mm lange verwendet und zwischen dem Mitnehmer und dem Schraubenkopf eine 27er Nuß gelegt, Eine 120mm lange geht sicher auch.
3) Eine Meßschieber, am besten mit Digitalanzeige.
4) Einen Drehomentschlüssel der im Bereich von 17 Nm hinreichend genau ist und einen M6 Innensechskantaufsatz aufnehmen kann
5) 2 Innensechskantschlüssel für M6
6) mehr nicht

Demontage:
Bei ausbauten Motor geht es recht einfach. Motor auf Tisch legen, nach vorne kippen (vorher Lichtmaschinendeckel abmachen)
Die 8 M6 Innensechskantschrauben können einfach und ohne Blockade der Kurbelwelle geöffnet werden indem 2 Innensechskantschlüssel angesetzt werden. Der eine wird genau gegenüberliegend zu der zu öffnenden Schraube angesetzt und erzeugt damit ein entsprechendes Gegenmoment zu der zu öffnenden Schraube. So kann der Reihe nach jede Schraube geöffnet werden. Bei der letzten hilft dann ein kräftiger Ruck und alle Schrauben sind offen. Dauert 5 Minuten ist und ist easy.
Alle Scheiben können jetzt entnommen werden. Die kleine Druckplatte in der letzten Scheibe nicht verlieren. Diese ist nur eingesetzt. Vorsicht, gleich mal merken wie die Reibscheiben orientiert sind (Die Verzahnung ist auf Vorder und Rückseite unterschiedlich tief!!!
Damit ist die Demontage abgeschlossen.

Montage:
Federn in den Kupplungskorb einsetzen. Federdruckplatte aufsetzen (Markierung beachten, bei mir war in der Federdruckplatte eine kleine Bohrung und am Kupplungskorb eine Farbmakierung).
Hier ist es wichtig, daß bei der Federdruckplatte wirklich alle Federn in die Ringnut "einrasten". Kontrolliert kann dies werden indem man kontrolliert ob die Verzahnung der Federdruckplatte überall gleich tief in die Gegenverzahnung des Kupplungskorbes eingesunken ist. Bei mir waren 4-5 Anläufe nötig. Dauer ca. 5 Minuten.
Jetzt wird es etwas schwieriger. Die kleine Druckplatte der Federdruckplatte NICHT einsetzen. Stattdessen den Mitnehmer aufsetzen und die M12er Schraube in das im Kupplungskorb vorhandene Gewinde leicht einschrauben.Jetzt die erste Reibscheibe mit dem längeren Gewindeüberstand nach außen (vom Motor weg) einsetzen, dann den verzahnten Zwischenring aufsetzen, dann die nächste Reibscheibemit dem längeren Gewindeüberstand zum Motor (also nach innen). Nun die M12er Schraube anziehen bis zum Anschlag (keine Gewalt). Dadurch sinkt der Zwischenring mit seiner Verzahnung in die Verzahnung des Kupplungskorbes und zentriert sich selbst.
Jetzt ist es nötig, daß der Mitnehmer zentriert wird. Dazu habe ich die äußere Platte (mit den 8 Bohrungen für die M6er Schrauben) aufgesetzt. Diese Platte zentriert sich ebenfalls selbst am Kupplungskorb. Da der innere Kreis dieser Platte gedreht ist, ist dieser ein genauer Meßpunkt. Von hier habe ich in allen 4 Richtungen (oben, unten, links und rechts) die Abstände zur Mitnehmerverzahnung gemessen. Stimmt hier etwas nicht, kann der Mitnehmer durch leichtes klopfen mit einem Gummi oder Hauthammer mittig ausgerichtet werden. Es sind immer nur kleine leichte Schläge möglich und nötig. Das ausrichten dauerte bei mir auch ca. 5 Minuten. Jetzt können die 8 M6 Innensechskantschrauben über Kreuz angezogen werden.Ich hab das immer nur in kleinen Schritten gemacht um ein Verwinden zu vermeiden. Angezogen habe ich sie mit 17 Nm. Sind diese Schrauben angezogen, ist die M12 Schraube entspannt und kann mit der Hand rausgedreht werden. Der Mitnehmer kann sanft gleitend entfernt werden und die kleine Druckplatte aufgelegt werden.
Alles in allem dauert die Kupplungsmontage nicht mehr als 20 Minuten und geht absolut ohne Spezialwerkzeug.

Jetzt muß ich mir eine Nutmutter bauen um den Mitnehmer auszubauen. Und SD hat noch keine Ölwannendichtung geschickt. :schitt:

Was mir noch eingefallen ist. Die Zwischenscheibe kommt im Kupplungsset ordentlich eingefettet damit sie nicht rostet. Dieses Fett muß unbedingt vor dem ersten Kontakt mit den Reibscheiben entfernt werden!!!!
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Ludentoni
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von Ludentoni »

Moin Neonerl,

wenn du mit Gewindeüberstand die Verzahnung der Reibscheiben meinst, dann hast du die zweite Scheibe falsch herum montiert. Das höhere Ende der Verzahnung wird immer nach hinten, Richtung Getriebe montiert, schon seit über 40 Jahren.

Lange gabs die Schulungsvideos nur für die Händler, mittlerweile sind diese aber im Netz. Da zeigt Luigi wie es gemacht wird. Nicht immer korrekt, aber original italienisch eben... ;) So legt Luigi im Video die Druckplatte trotz umgefallener Feder ein, und fühlt das mit dem Finger nicht. Die Videos sind aber auch wie die Werkstatthandbücher für Fachleute gedacht, nen Laie wird seine Schwierigkeiten damit haben. Aber als Anschauungsmaterial wie das Ganze aussieht, wie das Werkzeug gehandhabt wird und wie die Markirungen zu stehen haben, und zum Spass haben taugts gut.

http://www.thisoldtractor.com/guzzi_tra ... g_deu.html

Gruss

Ludentoni
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Neonerl
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von Neonerl »

Danke für den Hinweis, ich hab da auch länger drüber nachgedacht wie herum das gehört. Dreht man den zweiten Überstand zum Getriebe hin, dann wird es nicht komplett von der Mitnehmerverzahnung "überdeckt". Wenn ich länger darüber nachdenke (was gerade passiert) habe ich hier evt. einen Denkfehler, denn im eingebauten Zustand wird der Mitnehmer ja nicht bis zur Federdruckplatte reichen, sondern davor aufhören. Das läßt sich im ausgebauten Zustand nicht so einfach überprüfen. Ich geh der Sache mal nach (nicht, daß ich Dir nicht glauben würde, aber ich muß es "verstehen").

Falls jemand vorhat den beim SD-Kupplungskit mitgelieferten Mitnehmer zu montieren. Bei meiner V11 Sport Bj2002 passt dieser nicht. Ich habe den etwas kürzeren und gröber verzahnten Mitnehmer im
Getriebe. Das habe ich nach ca. 1 Stunde Fräsarbeit für eine Nutmutter feststellen dürfen. Naja, hab ich den Mitnehmer auch mal gesehen.
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metalfan
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Re: Kupplungumbau Einscheiben auf Zweischeiben

Beitrag von metalfan »

motoguzznix hat geschrieben:Hallo

hier das gesamte Paket: Bild

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Kannst du mir sagen warum du die Druckstange auch besorgt hast. Ist die anders als die bei der Einscheiben-Kupplung verbaute?
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