Schaltfederwechsel

Alles rund um Motor, Getriebe und Kardan
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zadde
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Schaltfederwechsel

Beitrag von zadde »

So, nachdem der Ölwechsel fällig war hab ich mir gedacht, wenn die Suppe schon raus ist, schau ich mir mal die legendäre Feder an. Irgendwie ist es mir lieber die Sache in der heimischen Werkstatt mal gesehen zu haben als auf einem Campingplatz irgendwo. Also die Sache angesehen, kein vernüftiges Beikommen an die Muttern vom Federbeinausgleichsbehälter, also zuerst Anlasser weg. Das ist erst mal kein Problem, mit einem lösbaren Kabelbinder um den Magnetschalter den Anlasser an die Fussraste gehängt. Nun wieder den Ausgleichsbehälter wegmachen, Mist eine Schraube sitzt zu gut, schon ist der 4er Inbus rund, also rausbohren. Als nächstes den Schalthebel von der Welle abnehmen, warum haben die die Inbusschruabe nicht von der anderen Seite reingemacht, dann käme man besser bei. Noch die Lage markiert vor dem Abziehen und weiter gehts. Vorgewarnt einen 5er Inbusschlüssel gekürzt und die Deckelschrauben raus, beinahe die einen neben der Schaltwelle übersehen. Dann denn Deckel runter gehebelt, geht einigermassen. So nun hat man das gute Stück in der Hand, wenn schon denn schon, dann doch gleich die "Gerdfeder" rein. Segerringe mit der passenden Zange von den Wellen runter, die Senkkopfschraube mit dem Schlagschrauber aufbekommen (sitzt saugut), drunter nochmals Segerringe abnehmen. Markierungen auf den Kulissenzahnräder registriert, die für die Montage zur Ausrichtung (1 Gang Stellung) wichtig sind, unteres Rad raus. Das obere lässt sich nur zusammen mit dem Schaltmechanismus rausnehmen, dazu aussen am Deckel auf die Schaltwelle drücken. Nun stellt man fest daß da so ein Blechteil noch im Deckel hängt und man fragt sich wie gehört das nun wieder hin. Kurz angesehen, ah am oberen Rad ist eine rechteckige Aussparung, neben den runden, da muss die Nase dann später wieder rein. Das Federchen ist dann schnell gewechselt, die ganzen Teile wieder in den Deckel montiert, von Hand mal die ganzen Gangrasten durchgedreht und für gut befunden. Leerlaufstellung eingestellt, Dichtflächen gesäubert und die Deckelseite dünn mit Curil T eingestrichen. Nach kurzem Ablüften der Dichtmasse Deckel wieder einbauen, Mist flutscht nicht, nochmal runter und ansehen. Aha die Zapfen der Schaltgabeln gehen offensichtlich nicht in die Nuten rein aber wie ausrichten. Ausrichtschablone! Ein Stück Alu U-Profil (20x10 dünnwandig) gefunden, am Deckel abgemessen, erstes Loch (7mm)16mm vom Rand, zweites 68,5mm vom ersten entfernt gebohrt, nun auch die Schaltgabeln gesteckt und die Seite mit 16mm Abstand am Gehäuse (kupplungsseitig) angeschlagen. Nun ging der Deckel gut drauf, dann nur noch alle Schrauben wieder rein, Schalthebel dran, Ausgleichbehälter mit solideren Schrauben montiert, Anlasser wieder rein, Öl rein, fertig. Kurz die Strasse runter, Gänge lassen sich durchschalten, also scheint alles zu passen. Jetzt weiss ich das auch, so bleibt die Irlandtour im August, von Pannen hoffentlich verschont.
Die Ursache für das Lenker rechts- links- Syndrom habe ich wohl auch entdeckt, hat aber nichts mit dem Getriebe zu tun.
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von DiLo »

Zadde, das liest sich ja wie in Echtzeit! Ich meine, da kriegt doch jeder Lust das mal eben in fünf Minuten selber zu machen .... :clap: :clap: :clap:

Bericht in meinen Augen: Prädikat unterhaltend, wertvoll !!!
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Jens.V11
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von Jens.V11 »

liest sich für mich wie ein Alptraum :lol:
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zadde
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von zadde »

Na ja Dilo 5min nicht hanz aber wenns flutscht sollte es in 1-1,5h machbar sein.
Jens Alptraum ist anders, da kenn ich weit schlimmere Sachen, z.B. bei der alten Guzzi ein festgegammelter vorderer Motorhaltebolzen oder ein Kreuzgelenk das fest im Lager in der Schwinge sitzt (auch altes Modell).
Aber, nichts ist unmöglich, so ein stressfreies "Trockentraining" war mir auf alle fälle lieber.
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Jens.V11
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von Jens.V11 »

Hmm ja da hast Du sicher Recht. Ich bin halt mehr so der Freizeit-Schrauber...wenn ich was von "abgerissen/rundgedreht" und "Aufbohren" lese stellen sich bei mir immer schon die Nackenhaare auf :lol:
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von zadde »

Da gibts sicher auch unangenehme Schrauben zum rund machen und rausbohren, an der Stelle wars harmlos. das wird höchsten spannend am Strassenrand/Zeltplatz.
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da Huber ises
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von da Huber ises »

Ich habe das gemacht, wo neben mir einer seine alte3 Zylinder Renn- Triumph mit Megaphonen am Prüfstand eingefahren hat :o
Jeder sucht sich die Regeln aus, die er ignoriert...
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CH.G.
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von CH.G. »

Da war wenigstens für Unterhaltung gesorgt :mrgreen:
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Vladan
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von Vladan »

Hi Zadde,

dank dir für den lesenswerten und sehr informativen "Erfahrungsbericht" :clap:

Wenn ich mir die Sache bildlich vorstelle, sollte das alles kein unlösbares Problem darstellen....

...in der heimischen Garage.....mit entsprechendem Werkzeug.....

Am, wie so oft beschriebenen, Straßenrand, möchte ich die Sache nicht in die Hand nehmen müssen.

Dann doch lieber präventiv??

Grüssle, Vladan
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andi
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von andi »

da Huber ises hat geschrieben:Ich habe das gemacht, wo neben mir einer seine alte3 Zylinder Renn- Triumph mit Megaphonen am Prüfstand eingefahren hat :o
Du hast dich aber auch hinter dem Lieferwagen versteckt. Ich musste meine Relais im Abgasstrom der Triumph wechseln.


Andi,
der noch nicht oft was lauteres gehört hat...
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zadde
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von zadde »

Vladan, Strassenrand könnte gehen wenn das passende Werkzeug zur Hand ist und sonst alles flutscht, präventiv hätt ichs jetzt nicht gemacht, wenn ich das schon irgendwann mal gemacht hätte. So ein anstehender grösserer Urlaub und die relative Häufigkeit mit der man von diesem Defekt hört lassen einen dann zum Schluss kommen, den fälligen Ölwechsel (nach 4 Jahren kann man ja mal) mit der Probereparatur mal zu verknüpfen. Jetzt weiss ich genau wie es geht, was ich brauche, dann kann man sich entsprechend ausrüsten. Wahrscheinlich wird jetzt nir mehr was sein, ist ja auch die "Gerdfeder" drin. Aber einfach beruhigend zu wissen wie die Sache aussieht und abläuft und wenn man damit nur mal einem anderen unterwegs mal helfen kann.
Das mit alten 3-Zylinder Triumphs kann ich nur bestätigen, die sind echt höllisch, so gesehen und gehört 1991 in Monza:
Bild
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roland.k
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von roland.k »

Hi,

ich mag ja solche Straßenreparaturen. Hier haben wir letztes Jahr in Slowenien mit der Taschenlampe mal schnell die Kupplung einer Husaberg repariert :bier:

Irgendwo ist auch noch ein Bild, wo einen Forenuser in Italien an einem Supermarkt die Feder wechselt, kann selbiges nur grad nicht finden.

Grüße

Roland
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Dottore G.
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von Dottore G. »

War das nicht der Kupplungstausch von Frank H.?

Habs mal rausgesucht,mitte zweite Seite :mrgreen:
Das ist vieleicht einer der Frank,man was hab mit ihm schon gelacht,was der schon alles geschraubt hat,da schmeißte dich weg.

http://www.v11sport.de/forum/viewtopic. ... 5350#p5350
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roland.k
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von roland.k »

Ja genau der!
Hab das Bild gleich mal gesichert bevor es Imageshak nach einem Jahr wieder löscht :oberl:

Einfach nur Hammer! das alles auf dem Parkplatz bei der Tanke :kapituliere:
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luhbo
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von luhbo »

Genau! Das sind die Geschichten, die Opa später seinen Enkeln erzählt, bzw. die Geschichten, die seine Enkel später hören wollen.
Nicht so Zeuch wie: unter Optimalbedingungen in der Werkstatt aus Langeweile mal ins Getriebe geschaut, dabei mindestens eine Schraube abgerissen und mir wahrscheinlich 3 mal auf die Griffel gehaut. Ich wüßte nicht, mit was man so eine Story auch nur halbwegs aufpimpen lassen könnte.

Hubert
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Dottore G.
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von Dottore G. »

Och Hubert,
bist ja wieder drauf. :(
Mir hat's gefallen,was ich vom Zadde gelesen habe.
Und auch den Frank H. find ich super.
Kennt man die Leute sieht man das wahrscheinlich mit anderen Augen. :)
Sei nich immer so ;)

Gruß, Dieter.
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zadde
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von zadde »

Die "On The Road" Geschichten sind schon toll, hinterher. Wenn du mittendrin bist ist´s oft schon ganz schön frustig. Von ganz grossen Defekten bin ich unterwegs bislang verschont geblieben. bislang bliebs bei defekter Zündspule, Kondensator( noch bei Kontaktzündung), Plattfuss, Kreúzgelenk und so Kleinigkeiten. Mehr muss ich auch nicht haben, deshalb versuche ich mit gezielter Wartung dem einen oder anderen Defekt zuvor zu kommen.
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Jens.V11
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von Jens.V11 »

Seh ich genauso, nen Schwanzvergleich auf der Basis wer das größte pech hatte ist wie ein Wettbewerb im "Kopf gegen die Wand schlagen". Total unsinnig und außerdem ungesund :hammer:

Gut wenn man´s richten kann, aber besser wenn´s nicht erst passiert.
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luhbo
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von luhbo »

Jens.V11 hat geschrieben:.... nen Schwanzvergleich auf der Basis wer das größte pech hatte .....
Na ja, Jens, ziemlich viele hier haben die Pubertät lang hinter sich, bzw. sehen jetz grad bei ihren Kindern wieder, mit was man sich da rumplagen muß, also bleib in der Hinsicht mal ganz entspannt. Wer das größte Pech hatte, ist sicher nicht das Thema dieses Threads bzw. meines Beitrags oben.

Ich halt's einfach für nicht besonders geschickt, ohne Grund Motor oder Getriebe aufzumachen, halbjährlich Öl zu wechseln oder alle Schiß lang Ventile einzustellen. Das hab ich früher mal gemacht. Und Vergaser eingestellt, dauernd. Und da hatt' ich dann halt auch abgerissene Schrauben, ausgeleierte Gewinde, verlorene Ölpeilstäbe, 160er Hauptdüden, verschmorte Kabelbäume und was man sonst noch alles so verdummbeuteln kann. Mittlerweile steh' ich mehr auf Fahren, und die Bella einfach fahren lassen, das klappt am besten. Deswegen kann ich ja trotzdem noch genügend an der Peripherie rumfingern, da ist's einfach unverbindlicher.

Das ist wie im Krankenhaus, da operiert dich auch keiner ohne akute Lebensgefahr. Obwohl die Dr.s unfehlbar sind, obwohl sie 1A Werkzeug haben und obwohl viel Geld damit gemacht ist. Die wissen wohl auch warum.

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Bettina
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von Bettina »

Einfach nur Hammer! das alles auf dem Parkplatz bei der Tanke
Ich bin beeindruckt! Das ist ja wie mit ner Dose Gulaschsuppe und ner Stange Porree ein Drei-Sterne-Menü zu zaubern!
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PS: Der spart sich bestimmt das Geld für einen Euroschutzbrief, oder?
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von zadde »

Hubert ich geb Dir da völlig recht, es ist nicht vorteilhaft ohne Grund alles mögliche zu zerlegen. Ich hab´s mir auch lange überlegt, die div. Beschreibungen haben mich aber animiert, es doch genau wissen zu wollen, wie der Wechsel funktioniert um mir im Ernstfall helfen zu können und auch das richtige Werkzeug zu haben. Weil was nützt das schöne Federchen unter der Sitzbank, wenn ich da steh und halb zerlegt feststellen muss, daß ich so nicht weiterkomm. Dann ist das Teil nur als Glücksbringer zu gebrauchen. Ansonsten hab ich die, im Vergleich zu meinen Anfangsjahren, die Schraubaktionen stark reduziert. Kommt auch daher weil man sich inzwischen(nach 25 Jahren und 350000km Guzzi) genauer auskennt und die Eigenheiten und Geräusche der Maschine kennt und dann weiss wann was nötig wird.
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von Hexerfr »

Ich halt's einfach für nicht besonders geschickt, ohne Grund Motor oder Getriebe aufzumachen, halbjährlich Öl zu wechseln oder alle Schiß lang Ventile einzustellen. Das hab ich früher mal gemacht. Und Vergaser eingestellt, dauernd. Und da hatt' ich dann halt auch abgerissene Schrauben, ausgeleierte Gewinde, verlorene Ölpeilstäbe, 160er Hauptdüden, verschmorte Kabelbäume und was man sonst noch alles so verdummbeuteln kann.
Hubert, das findet meine uneingeschränkte Zustimmung. Zeit und Geld kann man anderswo besser verdödeln.
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von Jens.V11 »

luhbo hat geschrieben:
Jens.V11 hat geschrieben:.... nen Schwanzvergleich auf der Basis wer das größte pech hatte .....
Na ja, Jens, ziemlich viele hier haben die Pubertät lang hinter sich, bzw. sehen jetz grad bei ihren Kindern wieder, mit was man sich da rumplagen muß, also bleib in der Hinsicht mal ganz entspannt. Wer das größte Pech hatte, ist sicher nicht das Thema dieses Threads bzw. meines Beitrags oben.

Ich halt's einfach für nicht besonders geschickt, ohne Grund Motor oder Getriebe aufzumachen, halbjährlich Öl zu wechseln oder alle Schiß lang Ventile einzustellen. Das hab ich früher mal gemacht. Und Vergaser eingestellt, dauernd. Und da hatt' ich dann halt auch abgerissene Schrauben, ausgeleierte Gewinde, verlorene Ölpeilstäbe, 160er Hauptdüden, verschmorte Kabelbäume und was man sonst noch alles so verdummbeuteln kann. Mittlerweile steh' ich mehr auf Fahren, und die Bella einfach fahren lassen, das klappt am besten. Deswegen kann ich ja trotzdem noch genügend an der Peripherie rumfingern, da ist's einfach unverbindlicher.

Das ist wie im Krankenhaus, da operiert dich auch keiner ohne akute Lebensgefahr. Obwohl die Dr.s unfehlbar sind, obwohl sie 1A Werkzeug haben und obwohl viel Geld damit gemacht ist. Die wissen wohl auch warum.

Hubert

Ich denke eher Du hast da was Missverstanden denn Dein Vergleich hinkt. Ich rede nicht vom Schrauben auf Teufel komm raus, sondern lediglich davon möglichen Schaden abzuwenden.
Um Deinen Vergleich mit der Operation mal aufzugreifen würd eich sagen unsere serienmässige Schaltfeder hat Krebs...Du kannst sie drinlassen wenn Du willst...Du kannst sie aber auch vorsorglich transplantieren. Ich denke nämlich eine OP im klinischen Bereich der eigenen Garage ist aus hygienischen Gründen ukomplizierter für den Patienten als ein OP im Straßengraben...nicht davon zu reden 100km im 1. nach Hause zu fahren :D

P.S: Und ich kenne ne Menge Ärzte die ohne Akute Lebensgefahr operieren...das sind sogar die die am meisten verdienen...(und nun denk nicht wiede rwas falsches, ich sach sicherheitshalber mal Silikon, gell?)
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von luhbo »

Krebs ist ein gutes Beispiel. Da gehen die Meinungen inzwischen ziemlich auseinander was Sinn und Unsinn radikaler Operationen angeht. Ein Eingriff ins Getriebe nur auf Basis irgendwelcher fragwürdiger Internetanleitungen und vor allem nur aufgrund einer vagen statistischen Wahrscheinlichkeit, das Getriebe könnte ja vielleicht mal Federkrebs kriegen, würde mit Sicherheit unter Kunstfehler laufen. Hundert Pro!

Und um in diesem virtuellen OP zu bleiben: Zadde hat in seinem Bericht glaub ich total vergessen zu erwähnen, daß er natürlich die Batterie vorher abgeklemmt hat. Der eine oder andere, der inzwischen schon mit Mundschutz und Feder in den Startlöchern steht ("Schwester, den gekürzten Inbus bitte"), wird das dann vielleicht ebenfalls übersehen. Die Chancen stehen also gut, daß es dann beim so eleganten Hochbinden des Anlassers zum plötzlichen und unerwarteten Atemstillstand kommt. Im übertragenen und je nach Konstitution des Schraubers vielleicht auch tatsächlichen Sinn. Naja, wenigstens fast, das ist jetzt natürlich ein wenig konstruiert. Zumindest läßt sich so sehr gut die Leistungsfähigkeit einer gut geladenen Hawker demonstrieren :) Möglicherweise ist der ganze vermaledeite Behälterhalter dann einfach weggeschmolzen und man hats um so einfacher bei den nächsten Schnitten resp. Schritten.

Und dann gibts da immer noch die Möglichkeit, daß er das alles einfach nur aus Spaß an der Freude, am Schrauben gemacht hat, weil er sich mit seinem Moped hat beschäftigen wollen und weil er's vielleicht einfach wissen wollte. Das wär' ein Grund, den man gelten lassen muß! Ist sein Moped, sind seine Griffel, und er ist Manns genug, daß er wegen einer abgerissenen Schraube nicht hier rumheult sondern sich zu helfen weiß. Das ist dann die Schönheits OP, nach dem Motto: Schönheit vergeht - Silikon besteht

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Hubert
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Re: Schaltfederwechsel

Beitrag von zadde »

Hubert,
es war nicht wirklich Spass an der Freude, da bin ich doch zu faul, es war einfach mal das Wissen wollen wie das aussieht und vor allem wie es geht und da war der Ölwechsel halt eine gute Glegenheit. Ich kann Dich auch beunruhigen, der Anlasser war natürlich NICHT abgeklemmt aber mir war schon bewusst, dass der bestimmte Verbindungen nicht bekommen sollte :schrei:
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