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Ölrückfürleitung

Verfasst: Sa 13. Jul 2019, 18:55
von Norbert
Hallo, habe bei meiner v11 die ölwanne demontiert, bekomme jetzt die verschraubung derölrückfürleitung nicht mehr dicht, hat da jemand einen tipp

Re: Ölrückfürleitung

Verfasst: Sa 13. Jul 2019, 20:54
von -Martin.Glaeser-
Hi Norbert,
Die Ölleitung in die Ölwanne kann an 2 Stellen undicht sein :
. Wo die rechtwinklige abgekröpfte Ölleitung auf eine kegelförmige Verschraubung aufgepresst wird
. Wo dieser kegelförmige Nippel an eine Hohlschraube im Ölwannengehäuse angeschraubt wird.

Die erste Verschraubung ist Metall auf Metall und wird mit max 20 Nm und 2 Schraubenschlüsseln angezogen.

Die zweite Verschraubung sollte einen Cu-Ring als Dichtung haben und wird mit max 10 Nm angezogen..... also Obacht : Stahl in Alu reißt leicht aus.

-M-

Re: Ölrückfürleitung

Verfasst: So 14. Jul 2019, 07:20
von Ludentoni
Wenn diese Muttern ein wenig zu fest angezogen werden weiten die sich auf, dann ist die Leitung schrott. Das gilt auch für die beiden vom Ölkühler. Blöde Konstruktion.

Die Überwurfmuttern werden auf den Leitungswinkel geschoben und die Leitung wird dann maschinell umgeformt, quasi in Form gepresst. Da ist mit Hausmitteln nichts zu machen, neue Leitung bei Guzzi 150 Euro.

Entweder festkleben, gebrauchte Leitung mit Risiko kaufen, neue Leitung kaufen, oder auf Leitung der Vorgängermodelle umrüsten wie 1100 Sport ie. Die hatten dort zwei Leitungen mit beidseitig Augenanschluß, entweder sowas gebraucht suchen mit Hohlschraube, oder neue Leitung mit zwei Augenanschlüssen beim Hydraulikfritzen dafür anfertigen lassen oder selber machen. Das ist keine Druckleitung, muss also nicht unbedingt verpresst sein. Schlauchschelle reicht. (Beim Hydrofritzen unbedingt angeben dass das für ne stationäre Maschine ist, für Motorräder fertigen viele Hydro oder Landmaschinenfritzen nämlich aus Haftungsgründen nichts.) ;)

Re: Ölrückfürleitung

Verfasst: So 14. Jul 2019, 09:00
von guzzipapa
Ludentoni hat geschrieben:Wenn diese Muttern ein wenig zu fest angezogen werden weiten die sich auf, dann ist die Leitung schrott. Das gilt auch für die beiden vom Ölkühler. Blöde Konstruktion.

Die Überwurfmuttern werden auf den Leitungswinkel geschoben und die Leitung wird dann maschinell umgeformt, quasi in Form gepresst. Da ist mit Hausmitteln nichts zu machen, neue Leitung bei Guzzi 150 Euro.

Entweder festkleben, gebrauchte Leitung mit Risiko kaufen, neue Leitung kaufen, oder auf Leitung der Vorgängermodelle umrüsten wie 1100 Sport ie. Die hatten dort zwei Leitungen mit beidseitig Augenanschluß, entweder sowas gebraucht suchen mit Hohlschraube, oder neue Leitung mit zwei Augenanschlüssen beim Hydraulikfritzen dafür anfertigen lassen oder selber machen. Das ist keine Druckleitung, muss also nicht unbedingt verpresst sein. Schlauchschelle reicht. (Beim Hydrofritzen unbedingt angeben dass das für ne stationäre Maschine ist, für Motorräder fertigen viele Hydro oder Landmaschinenfritzen nämlich aus Haftungsgründen nichts.) ;)
Wenn die Dichtungen oder gar das Gewinde im Block nicht die Ursache sind, dann können schon die kugelförmigen Anschlüsse verdrückt sein. Dann heißt es neu machen.
Der Tipp mit den Hydraulikleitungen machen lassen ist gut. Da kann dann gleich auf den erwähnten beiseitigen Anschluss mit Augen und Hohlschrauben umgerüstet werden. Und das kostet auch nicht das grosse Geld. Und der Hinweis wegen stationärem Motor ist auch gut, aber eigentlich unnötig. Weil Fachleute wissen ohnehin, dass es sich da um den Motor für einen Betonmischer handelt. :mrgreen:

Gottfried

Re: Ölrückfürleitung

Verfasst: So 14. Jul 2019, 11:15
von Ludentoni
Betonmischer, einfach unausrottbar diese Mär... :schlag:

Die hat ein dusseliger Redakteur der Zeitschrift Das Motorrad im September 81 in die Welt gesetzt, und seitdem wird dieser Unsinn weiterverbreitet. Vielen Dank für eine so tolle Recherche Herr Ulrich Burbach, für Ihr schreiberisches Unvermögen und Ihre Unwissenheit in Sachen Moto Guzzi... ;)

Zu den Anschlüssen, der damalige Importeur MGI warnte per Rundschreiben in Papierform bei den ersten Elfen diese Anschlüsse allzufest anzuziehen, das war um 1999/2000. Die überzogenen Muttern waren das Hauptproblem bei Undichtigkeiten und Garantiereklamationen damals.

Der Hinweis die Leitung sei für Stationärbetrieb ist keinesfalls unnötig, Firmen wie Hansaflex lehnen solche Aufträge ab, sobald man erwähnt dass es sich um eine Motorradölleitung handelt...

Re: Ölrückfürleitung

Verfasst: So 14. Jul 2019, 12:50
von Dottore G.
Moin,
der Vorläufer des V2 war für einen Fiat gedacht,
jedoch wurde das dann verworfen.
Erst als Guzzi die Aussicht auf einen Auftrag bzw. die Ausschreibung für ein Behördenkrad
bekam durfte Carcanos Motor wieder auf den Tisch.Heraus kam dabei 1964 die V7.
So war das. ;)
Der V2 wurde dann für mehrere Projekte
verwendet.Sowohl der Kleine als auch der Grosse V2.In Drohnen,Flugzeugen,Luftkissen und Propellerbooten.Halt überall wo man zuverlässige einfache Technik brauchen konnte.
Und heute noch ist der Motor
ein toller Begleiter in allen Lagen.
Einfach goil. :lol:
So, Klugscheissermodus aus. :oberl: :mrgreen:

Gruß, Dieter.

Re: Ölrückfürleitung

Verfasst: So 14. Jul 2019, 13:32
von Ludentoni
Sowohl der Motor des Militärdreirades, als auch der für Fiat entwickelte Motor sind völlig andere Konstruktionen als der eigens für die V 7 entwickelte Motorradmotor. Die werden aber immer gerne in einen Topf geworfen...

http://s3.e-monsite.com/2011/02/15/5570 ... x3-pdf.pdf

http://www.ne.jp/asahi/motorcycle/resea ... esso10.jpg

Re: Ölrückfürleitung

Verfasst: So 14. Jul 2019, 16:05
von guzzipapa
Das militärische Dreirad ist ja eine sehr eigenwillige Konstruktion. Soll aber extrem Geländetauglich (gewesen) sein. Am interessantesten aber wäre schon der Guzzimotor im FIAT mezzolitro. Gegen die 16 PS, die diese Modelle anfangs hatten, wäre da schon einiges an Leistungssteigerung drin gewesen. Warum daraus nichts geworden ist, ist aber anscheinend unbekannt.

Gottfried

Re: Ölrückfürleitung

Verfasst: So 14. Jul 2019, 17:19
von Ludentoni
Übersetzung eines Teils dieser japanischen Seite:

http://www.ne.jp/asahi/motorcycle/resea ... avera.html

Das MOTO GUZZI-Rennteam stoppte die GP-Aktivität Ende 1957 und im nächsten Jahr wurden einige Projekte gestartet. Die Entwicklung des FIAT 500-Motors war eine davon.
Ich kann nicht sagen, dass es zu Beginn des Projekts eine klare Vereinbarung zwischen der GUZZI und der FIAT gibt. Aber technisch gesehen hatte es klare Konstanz, was die Entwicklung eines Hochleistungs-Motoraggregats mit dem Originalgetriebe des FIAT 500 ist.
Im Jahr 1958 wurde es mit der Form eines 90-Grad-OHV-V-Twin mit 500 cm³ Hubraum gestartet, der durch die vom Motor selbst angetriebenen Lamellen luftgekühlt wurde. Ein Nocken zwischen den Zylindern bewegt alle Ventile. Einige Design-Updates wurden durchgeführt, um eine gute Leistung, Zuverlässigkeit und einfache Wartung zu erzielen, insbesondere nach 1960, als die Entwicklung von 3X3 abgeschlossen war. Nach 1961 wurde der Motor nicht nur auf dem Prüfstand getestet, sondern auch in ein echtes Auto eingebaut. Der Hubraum betrug 600 ccm, um mit dem ABARTH fertig zu werden, und Ende 1963 wurden 36 ps (130 km / h) erreicht.
Danach wurden einige Proben an FIAT geschickt und ausgewertet. Es wurde sehr geschätzt, vor allem für seine Leistung, aber das ist alles. Testwagen wurde zurückgeschickt und GUZZI konnte kein weiteres Angebot einholen.
GUZZIs Traum, vielleicht ein Keim für die nächste Massenproduktionstechnik, wurde von FIAT geschlossen.
Der Motor liefert jedoch den Beweis, dass sie ein gutes Beispiel für ein technisches Niveau der Automobilproduktion sein könnten. Manager mögen blass sein, Ingenieure nicht.

FIAT 500 Motor

Dieser Motor hat viele technische Ähnlichkeiten mit V7, dem Motorrad, das danach kommt. Es ist jedoch falsch zu folgern, dass GUZZI diese Witwe für V7 wiederverwendet hat, da V7 zeitlich parallel zu FIAT entwickelt wurde. Sie waren eigenständiges Projekt.
Daher unterscheidet sich der Motor für FIAT 500 und V7 stark, der Hubraum ist unterschiedlich und es gibt keine gemeinsamen Teile. Sie werden große Schwierigkeiten haben, wenn Sie den V7-Motor in den FIAT-Maschinenraum bringen möchten.
Nun, Sie können sie jedoch frei abbilden. Es wäre erstaunlich, dass der mutige GUZZI-Motor unter der Motorhaube des hübschen FIAT 500 hart arbeitet.
Ich habe unten ein gutes Beispiel gefunden. Es wurde seitlich gedreht im Vergleich zum echten Carcano montiert. Es ist wunderbar, scheint aber kaum gekühlt zu werden.

Re: Ölrückfürleitung

Verfasst: So 14. Jul 2019, 17:42
von Dottore G.
Moin,
ich werfe nix in einen Topf,
Der für Fiat gebaute Motor war
der Vorläufer des V2,das hatte
ich aber erwähnt im Klugscheisserbeitrag. :lol:
Es ist halt kein Mischermotor der V2,das wollte ich vermitteln.

Gruß, Dieter.

Re: Ölrückfürleitung

Verfasst: So 14. Jul 2019, 17:57
von Ludentoni
Dein Beitrag war doch gar nicht gemeint. :-D

Es ging um die vielen Berichte und Bücher wo immer erwähnt dass der V 7 Motor von dem des Dreirades oder dem des für den Fiat entwickelten abstammt. Das hat Umberto Todero damals aber mal klargestellt und ausführlich dargelegt das der V 7 Motor eine völlig eigenständige Konstruktion ist. Das im Buch von Greg Field, Big Twins wo auch Wittner zu Wort kam. Diese Zeitzeugenberichte sind wesentlich glaubhafter als alles was da sonst so an Guzziliteratur publiziert wurde und wird. Gerade die ganze Zentralrohrrahmengeschichte wird da ganz ausführlich von Todero und Wittner erläutert.

Re: Ölrückfürleitung

Verfasst: So 14. Jul 2019, 18:51
von Dottore G.
Ich hab hier soviel Guzzi Literatur,
wenn das jemand alles haarklein aus dem Stehgreif wiedergeben kann währe er
wohl prädestiniert dafür Führungen im Museum von Mandello zu machen. :mrgreen:
Es geht ja schon damit los das Guzzi selbst
nicht genau weiss wann und wieviel und was alles gebaut worden ist.Chaotenmanufafktur eben. :mrgreen:

Re: Ölrückfürleitung

Verfasst: So 14. Jul 2019, 19:13
von guzzipapa
Dottore G. hat geschrieben:Ich hab hier soviel Guzzi Literatur,
wenn das jemand alles haarklein aus dem Stehgreif wiedergeben kann währe er
wohl prädestiniert dafür Führungen im Museum von Mandello zu machen. :mrgreen:
Es geht ja schon damit los das Guzzi selbst
nicht genau weiss wann und wieviel und was alles gebaut worden ist.Chaotenmanufafktur eben. :mrgreen:

Die "Führung durch das Museum" ist ja einen eigenen Beitrag wert. So wenig, wie die dort unternehmen, ihre Vergangenheit zu präsentieren, das ist traurig. :cry: Und die Verkäuferinnen im angeschlossenen Shop sollten auch dringend eine Schulung im verkaufen machen. :schlag:

Gottfried