Probleme beim Radlagerausbau.

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Mistel
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Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Mistel »

Hallo Leute,

beim Reifenwechsel prüfe ich immer die Leichtgängigkeit der Radlager.
Das bremsseitige Hinterradlager zeigte Anzeichen von Raststellen - vermutlich wurde durch zu intensives Dampfstrahlen der Vorbesitzer das Fett ausgewaschen.

Frisch ans Werk habe ich mir gedacht und losgelegt:
Innenauszieher angesetzt und raus mit dem Lager----hatte ich gedacht---welch ein Irrtum!!
Durch das zwischen den Lagern steckende Distanzrohr können die Nasen am Abzieher nicht 100%ig unter den Innenring greifen – mit der Folge , daß die Nasen beim Spannen über den Lagerradius rutschten und der Abzieher durch die Lagerbohrung wieder rausgezogen wird - ohne daß der Außenring auch nur auch nur geringste Anzeichen einer Bewegung zeigt.
Nicht verzagen dachte ich mir:
Anwärmen der Nabe mittels Heißluftföhn und erneuter Versuch…nach x- Versuchen und diversen Temperatursteigerungen habe ich abgebrochen- wollte nicht , daß der Lack noch Blasen wirft!.

Schon etwas gefrustet habe ich dann zum letzten Mitte gegriffen:
6kt. Mutter auf den Innenring aufgeschweißt:
Ergebnis: Mutter samt kleinen Stücke des Lagerinnenringes sind abgerissen…
Das Lager hockt immer noch bombenfest! :schitt:


Zum Schluß habe ich die ganze Lagereinheit ausgebaut:
so siehts aus:


[url=http://www.bilder-hochladen.net/fi ... .jpg[/img][/url]


Jetzt weiß ich nicht mehr wirklich weiter. :kratz:
Mir bleibt im Prinzip nur noch das Aufschleifen des Außenringes…
Oder habt Ihr noch ne Idee?


Tbd
Volker
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Calimanni
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Calimanni »

Guten Abend Volker.

Du hast das Lager doch ausgebaut bei dir vor der Computertastatur liegen...oder?
Verstehe ich hier was falsch?

Die sich zwischen den Radlagern befindliche Distanzhülse kannst du mit einem Werkzeug (gr. Schraubendreher o.Ä.) etwas seitlich wegdrücken.
Dann hast Du eine Angriffsfläche um von Hinten mit einem Dorn (oder wieder der gr. Schraubendreher) das Lager stückchenweise herauszutreiben.

Das Lager zuvor in die Gefriertruhe legen hilft beim Einbau.
Distanzhülse nicht vergessen miteinzubauen :hammer:

Gruß,
Manfred
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Neonerl
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Neonerl »

Den gleichen Vorschlag wollte ich auch gerade machen. Bei meiner CX500 habe ich das damals auch so gemacht. Zum austreiben habe die Verlängerung aus dem Steckschlüsselsatz verwendet. Und einen schönen schweren Hammer dazu.
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Mistel
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Mistel »

Servus Manfred @ neonerl,
Danke für Euer feedback..
Calimanni hat geschrieben: Du hast das Lager doch ausgebaut bei dir vor der Computertastatur liegen...oder?
Verstehe ich hier was falsch?

Ja, man sieht es etwas schlecht, ich habe da die ganze Lagereinheit ausgebaut - entspricht der Buchse 3 im Bild von SD http://www.stein-dinse.com/bilder/auto/ ... 303035.gif- (das Foto ist von der Perspektive aus ungünstig gemacht, da schräg von oben aufgenommen).
Das Lager steckt noch drin... :schitt:

So schwer sind bei mir noch nie Lager rausgegangen---vielleicht sind sie eingeklebt?

Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß man mit dem Hammer mehr Kraft auf das Lager bringt, als mit einem Abzieher, der über sein Gewinde erhebliche Zugkräfte erzeut.

Immerhin ist die aufgeschweißte Mutter mit den 3 Schweißstellen ja sammt Teile des Innenringes abgerissen.

Aber einen Versuch ist es Wert - ist bei euch die die Distanzbuchse auch so lose da drin?
Bei satt sitzendem Lager müßte die doch eigentlich nahezu "spielfrei " eingeklemmt sein - sonst verspanne ich doch meine Innenringe.

tbd
Volker
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Dottore G.
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Dottore G. »

Moin,
Ich steh genau wie Manni nun etwas auf dem Schlauch.
Du hast das Lager und die Hülse doch rausbekommen,
das andere Lager einfach mit nem passendem Rohr oder einer großen Nuss und Verlängerung austreiben.
Unbedingt beide Lager neu machen und den Abstand der Lager messen wegen Länge der Hülse,
die oft ab Werk zu kurz sind,weshalb auch die Lager zusammen gezogen und dadurch zerstört werden.
Ich mach es übrigens immer mit Mutter aufschweissen und dann zieh ich das Lager mit einer Wumme heraus.Hitze wird genug durch schweissen eingebracht,da braucht man nix mehr mit Heissluftföhn oder Brenner machen.
Die Lager sitzen aber wirklich fest,das stimmt schon.

Gruß, Dieter.
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Jens.V11
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Jens.V11 »

Er will das andere Lager ja drinlassen.
Das was man auf dem ersten Foto sieht, ist ein Lager welches noch in der Hülle steckt (in dem Link Teil 3) und er bekommt das Lager nicht aus der Hülle.

Man sieht doch, das es noch wo drinsteckt.


Guck doch einfach was so eine Hülle kostet und ob sie lieferbar ist und schmeiß das alles zusammen weg :?
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Dottore G.
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Dottore G. »

Moin,
ja nun seh ich es auch und hab es kapiert,hab nicht ordentlich gekuckt. :hammer:
Das ist die Radlageraufnahme mit aus der Felge gekommen.
Ich würde da den Innenring des Lagers entfernen,die Kugeln raus und dann ne Schweissraupe
in den Aussenring des Lagers legen.
Wenn sich der ALageraussenring dann wieder abkühlt sollte zu entfernen sein und vieleicht sogar herausfallen.
Oder so wie Mistel es vor hat,den Aussenlagerring aufdrehmeln.
Oder gleich eine Lageraufnahme aus Edelstahl drehen,
dann ist das mit dem elendigem rosten auch vorbei.
Wie auch immer,das ist alles in einer Stunde nicht vom Tisch,aber auch kein Hals ab.
Locker bleiben und einfach mal was machen,das wird schon.

Gruß, Dieter.
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Ludentoni
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Ludentoni »

Volker,

das Lager steckt nach deiner Aktion total verkantet in der Nabe... Schlag das mal zurück, und dann gleichmässig raus.
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Mistel
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Mistel »

Es ist vollbracht…. Danke für eure Tipps und Hinweise.




[url=http://www.bilder-hochladen.net/fi ... .jpg[/img][/url]


Dieter, so wie auf Deinem Bild habe ich auch eine Mutter aufgeschweißt..allerdings nur an 3 Seiten -nicht vollflächig rundherum , wie bei Dir.
Das hat aber scheinbar nicht ausgereicht.

[url=http://www.bilder-hochladen.net/fi ... .jpg[/img][/url]

Letztlich zum Erfolg hat der Hinweis von Manfred geführt , die Distanzbuchse so weit als möglich zu Seite zu drücken und mit einem langen Dorn von innen auf das Lager zu schlagen.

Durch das große Spiel schlabbert die Buchse ziemlich hin und her - daduch war es möglich den Innenring zu treffen.
Zimperlich darf man dabei aber nicht sein – ich mußte mit einem Fäußtel ordentlich dengeln , um das Lager zu lösen.

Die C3 Lager sind beide rausgeflogen und durch Normalluft-Lager ersetzt worden.
Dazu habe ich allerdings eine neue Distanzbuchse angefertigt, die etwa 1/10 länger als der gemessene Lagerabstand der Außenringe in der Nabe ist.

[url=http://www.bilder-hochladen.net/fi ... .jpg[/img][/url]


Die C3 Lager sind ja solche mit erhöhter Lagerluft – wozu die hier dienen sollen ist mir nicht klar.
Einzig logische Erklärung wäre, daß so mit Hilfe der größeren Lagertoleranzen auch größere Abweichungen in der Seriensteuung kompensiert werden sollen.
Das bedeutet, das größere Toleranzen im Zusammenspiel von Lagerabstand in der Nabe und Länge der Distanzhülse zugelassen werden können, ohne die Lagerung zu sehr vorzuspannen.
Am anderen Ende der Toleranzfelder heißt das aber, daß dadurch etwas größeres Lagerspiel in Kauf genommen wird (seitens MG).
Der normale Einsatzfall von C3 Lagern liegt hingegen wo ganz anders.
Diese werden im Maschinenbau nur dort eingesetzt, wo starke Temperaturunterschiede zwischen Innen- und Außenring der Lagerung auftreten können.
Ein ( erfundenes) Beispiel zum Verständnis:
Wenn anstelle der Steckachse ein Rohr durch den Lagerinnenring geführt würde , durch das heißes Wasser fließt, würde sich der Innenring schnell erwärmen und ausdehnen.
Über die Wälzkörper (Kugeln) fließt die Wärme dann in den Außenring.
Da der Außenring aber in einem „dicken“(massereichen), gut wärmeleitenden Nabenkörper sitzt, erwärmt sich der Außenring deutlich langsamer, da die zugeführte Wärme über den Nabenkörper abfließen kann.
Ein sich ausdehnender Innenring und ein „stehenbleibender“ Außenring führt zu einer Spielverringerung im Lager – bis hin zum Klemmen der Wälzkörper = Lagerschaden.
Dem wird durch größere Lagerluft - eben C3 oder C4 ect. entgegengewirkt.

Durch das Ausmessen und Neuanfertigen der Distanzbuchse werde ich sicherlich mit den Normallager keine Probleme bekommen… anderenfalls werde ich berichten.



Tbd
Volker
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Thomas
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Thomas »

Ich wollte mich aus diesem Fred eigentlich raushalten. Jetzt möchte ich aber für das Protokoll festhalten, dass meine orschinolen Radlager seit weit über 30.000 km ihren Dienst für den Hinterfuß tun. Geprüft bei 33.500 km. Warum mit dem Lagerspiel experimentieren :?:


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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Calimanni »

56.000km und noch immer die ersten hinten drin.
Vorne allerdings schon 2x getauscht.
Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich bereits bei geringfügig unrundem Lauf die Lager tausche. Andere Übersehen sowas und fahren noch Jahre damit weiter :bier:

Manfred
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albatross
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von albatross »

Hallo,

habe bei 46000 (vor 2 Wochen) alle Radlager getauscht. Vorne war eines nicht so ganz OK, hinter war das auf der rechten Seite (das mehr Dreck abbekommt) so fertigt das es stark hakte.
Die Lager hat mir die Guzzi Werkstatt mit einem Innenabzieher rausgeholt.
Ich durfte zusehen, es ging schnell und einfach. Hat mich 5 Euro für die Kaffeekasse gekostet. Einbauen konnte ich alleine.
Ich denke die Lager sind, wenigsten 3 davon, immer allem Dreck ausgesetzt und damit echte Verschleissteile (ich habe meine Motorräder noch nie mit dem Dampfstrahler gereinigt)

Grüße

Bernhard
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Dottore G.
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Dottore G. »

Moin,
ich denke schon das C3 Lager nicht ohne Grund eingebaut werden.
Der Endantrieb wird wirklich warm wenn richtig am Quirl gedreht wird,
und wer am Kabel zieht der braucht auch schon mal die hintere Bremse.
Die ganze Wärme zieht auch in die Felge ein,dadurch eben die erhöhte Lagerluft.
Luigi ist nicht blöd,das sollte man nie vergessen.
Und Radlager sind natürlich Verschleissteile,aber es gibt auch welche die halten 150 tkm in Motorrädern.
Das normale Wasser ist wohl nicht das Problem,eher ist es das wahnsinnige anballern der Steckachsen
wodurch alles zusammen gezogen wird und dieses dann den Lagern den Gar ausmacht.
Zu kurze Distanzhülsen kommen dann natürlich auch noch hinzu.
Und natürlich auch die Qualität der Lager.

Gruß, Dieter.
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Neonerl
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Neonerl »

Im Prinzip ist die Radlagerkonstruktion der Guzzi falsch. Bei zwei Lagern müßte ein Lager ein Festlager und eines ein Loslager sein, damit das ganze nicht statisch überbestimmt ist. Hier ist das nicht der Fall. Vermutlich wurde deshalb die C3 Variante gewählt, damit ein Längenausgleich "im Lager" erfolgt. Deshalb würde ich nicht empfehlen auf ein Lager mit weniger Lagerluft zu wechseln.
Ich hatte an meiner CB400N auch mal die Radlager zu tauschen. Das eine Lager ging wie üblich schwer raus. Das andere "plumpste" beim Umdrehen des Reifens fast heraus. Damals kam mir das sehr komisch vor und ich hab das neue Lager mit Spezialkleber aus dem Flugzeugbau eingeklebt. Ein paar Wochen darauf hat es den Kranz an dem das Zahnrad befestigt war von der Felge gesprengt. Das lockere Lager war der Längenausgleich. Das Spiel hat zwar Passungsrost verursacht, aber das ist hinnehmbar bei so einer Konstruktion. Ein Freiheitsgrad zu wenig dagegen nicht.

Für den, den´s interessiert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lagerungskonzepte
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Mistel
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Mistel »

Liebe Leut,

ich hatte weder vor, zu experimentieren noch die Konstruktion von Luigi in irgendeiner Weise in Frage zu stellen.
Die Art der Original-Lagerung ist aus Sicht einer Serienfertigung durchaus legitim und in Ordnung:

Die Lager sind preiswerter=Einspareffekt

Die Toleranzen (Längenabweichung) der Buchse zu denen der Nabenbohrung können gröber ausfallen – ergibt ebenfalls einen Kostenvorteil.

Grobschlächtiges Anziehen der Steckachse wird verziehen= weniger Regressansprüche.

Das Alles spricht aus Sicht von MG für C3!!!
Das dadurch im ungünstigsten Fall die Lagerluft im montiertem Zustand etwas größer ist, als bei Co-Lagern werden wir (ich) auf der Straße am Fahrverhalten sicherlich nicht unbedingt bemerken.

Meine Beweggründe sind Andere:
Der technische: Durch die etwas längere Distanzbuchse ergibt sich ein gewisser Loslagereffekt Neonerl hat das richtig erkannt! (die Radnabe wird auf Grund des größern Längenausdehnungskoeffizienten die Vorspannung verstärken)

Der pragmatischste: Co-Lager kann ich bei uns einfach aus dem Regal nehmen.. C3 ist Bestellware.

Den Einwand von Dieter, daß der Kardan ganz schön aufheizt lasse ich gelten, allerdings steckt ja die rechte Lagerung unterm Mitnehmer im Kardan drin, so daß hier die Erwärmung eher am Außenring erfolgt und damit die Lagerluft noch größer wird.
In der Praxis wird sich das kardanseitige Lager aber ziemlich gleichmäßig erwärmen, denke ich, da das umschließende Gehäuse ja allseitig abstrahlt.

Der - für mein Verständnis – wichtigste Punkt bei der Montage ist das von Dieter weiter oben bereits erwähnte „anballern“ der Steckachse – damit kann ich jede noch so feine Abstimmung zunichte machen!

Wenns nicht funktioniert werde ich berichten!



Tbd
Volker
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von duc »

Dottore G. hat geschrieben:Moin,
ich denke schon das C3 Lager nicht ohne Grund eingebaut werden.
Der Endantrieb wird wirklich warm wenn richtig am Quirl gedreht wird,
und wer am Kabel zieht der braucht auch schon mal die hintere Bremse.
Die ganze Wärme zieht auch in die Felge ein,dadurch eben die erhöhte Lagerluft.
Luigi ist nicht blöd,das sollte man nie vergessen.
Und Radlager sind natürlich Verschleissteile,aber es gibt auch welche die halten 150 tkm in Motorrädern.
Das normale Wasser ist wohl nicht das Problem,eher ist es das wahnsinnige anballern der Steckachsen
wodurch alles zusammen gezogen wird und dieses dann den Lagern den Gar ausmacht.
Zu kurze Distanzhülsen kommen dann natürlich auch noch hinzu.
Und natürlich auch die Qualität der Lager.

Gruß, Dieter.
Ich baue gerade mein Vorderrad auf eine größere Achse um, um eine andere Gabel fahren zu können. Dazu müssen auch andere Lager und ein andered Distanzstück rein. Ich habe mir Industrielager mit normaler Lagerluft besorgt. Das Distanzstück zwischen den Lagern gibt es leider nicht mehr und ich werde mir eines anfertigen lassen. Spricht etwas dagegen, das Distanzstück 2/10mm länger zu machen und dann ein Lager nicht vollständig einzupressen, so dass es quasi wie eine Loslager ist? Oder mach ich da einen Denkfehler.

Grüße
Horst
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von LupoV11 »

duc hat geschrieben:Das Distanzstück zwischen den Lagern gibt es leider nicht mehr und ich werde mir eines anfertigen lassen. Spricht etwas dagegen, das Distanzstück 2/10mm länger zu machen und dann ein Lager nicht vollständig einzupressen, so dass es quasi wie eine Loslager ist? Oder mach ich da einen Denkfehler.

Grüße
Horst
:kratz: Welchen (Un-) Sinn soll das machen? :kratz: Loslager und und dann eingepresst? :kratz:

Dann womöglich schief eingepresst und anschließend wieder alles auf Luigi schieben? :schlag:

GG vom verständnislosen Johannes
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von duc »

LupoV11 hat geschrieben:
duc hat geschrieben:Das Distanzstück zwischen den Lagern gibt es leider nicht mehr und ich werde mir eines anfertigen lassen. Spricht etwas dagegen, das Distanzstück 2/10mm länger zu machen und dann ein Lager nicht vollständig einzupressen, so dass es quasi wie eine Loslager ist? Oder mach ich da einen Denkfehler.

Grüße
Horst
:kratz: Welchen (Un-) Sinn soll das machen? :kratz: Loslager und und dann eingepresst? :kratz:

Dann womöglich schief eingepresst und anschließend wieder alles auf Luigi schieben? :schlag:

GG vom verständnislosen Johannes
Wie in jedem Forum gibt es viele Hilfsbereite, dann gibt es Besserwisser und dann gibts die, die inhaltslose und anfeindende Antworten schreiben. Letzteres braucht kein Mensch und ist hier glücklicherweise auch eher die Seltenheit.

Aber vielleicht war meine Frage ja auch etwas knapp gehalten, und nicht für jeden verständlich, daher nochmal etwas ausführlicher.
1. Da es das Distanzstück nicht mehr gibt und ich auch keines habe, kann ich den Abstand der beiden Lager nicht bis aufs letzte hundertstel ermitteln.
2. Das Distanzstück hätte ich daher etwas länger fertigen lassen, damit ich bei festgezogener Achse auf der sicheren Seite liege und die Lager nicht verspanne.
3. Da Guzzilager etwa 5 mal so teuer wie gleichwertige Industrielager sind, hab ich mich für die preiswerteren Lager allerdings mit normaler Lagerluft entschieden.

Der Beitrag von Dieter hat mich jetzt doch etwas verunsichert.

Die Frage ist, reicht es aus, einfach das Distanzstück zu verlängern, um ein Loslager zu bekommen, oder muss der Lagersitz auf einer Seite erweitert werden.
Arbeitet ein nicht ganz eingepresstes Lager nicht auch etwas, oder kommt man auf Dauer nicht um Lager mit erhöhtem Lagerspiel herum?

Zum Verständnis für den verständnislosen Johannes.
Ich habe eine schöne Spindelpresse, mit der ich Die Lager sehr exakt und gefühlvoll einpressen kann und ich arbeite nicht mit dem Vorschlaghammer.
Ich bezweifle auch, dass man Lager in dieser Größenordnung schief in die Felge bekommt, die gehen entweder gerade oder gar nicht rein.

Viele Grüße
Horst
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Thomas
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Thomas »

Hallo Horst,

deine Gedanken kann ich noch vollziehen. Ich denke auch das funzt so wie du das planst. Es gibt auch Menschen hier im Forum, die pressen ihre Radlager bei jedem Reifenwechsel neu ein, und das mir Presskraft üer 5 Tonnen. Muss man nichts zu sagen.


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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Neonerl »

duc, ich glaub du hast da einen kleinen Denkfehler drinnen. Normalerweise wird das Loslager am äußeren Lagerring realisiert.
Wenn das Lager jetzt richtig eingepresst wird, ist da nichts mehr mit "Los". So wie ich das verstanden habe, wird das "Los" durch das vergrößerte Lagerspiel realisiert. Wenn Du jetzt die Distanzhülse größer (länger) machst, dann nimmst Du dem Lager das Spiel und es wird irgendwann irgendwas kaputt gehen. Im günstigsten Fall das Lager. Ich würde es erstmal mit den Originalmaßen probieren.
Wenn Du ein Distanzstück brauchst, ich kann Dir eines drehen.
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LupoV11
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von LupoV11 »

:clap:

@Thomas Luigi spinnt nicht. ;)
GG
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von duc »

Neonerl hat geschrieben:duc, ich glaub du hast da einen kleinen Denkfehler drinnen. Normalerweise wird das Loslager am äußeren Lagerring realisiert.
Wenn das Lager jetzt richtig eingepresst wird, ist da nichts mehr mit "Los". So wie ich das verstanden habe, wird das "Los" durch das vergrößerte Lagerspiel realisiert. Wenn Du jetzt die Distanzhülse größer (länger) machst, dann nimmst Du dem Lager das Spiel und es wird irgendwann irgendwas kaputt gehen. Im günstigsten Fall das Lager. Ich würde es erstmal mit den Originalmaßen probieren.
Wenn Du ein Distanzstück brauchst, ich kann Dir eines drehen.
Danke für dein Angebot fürs Drehen, ich brobiers erst mal bei den hiesigen Drehereien, ich denke das ist keine große Sache.
Ansonsten fürchte ich auch, dass die recht stramm sitzenden Lager sich nicht gegeneinander bewegen werden.
Da ich die Originalmaße des Distanzstücks nicht kenne und nur hinreichend genau ermittel kann, pack ich da lieber noch ein Zentel drauf. Denn ist die Hülse zu kurz, hab ich bei angezogener Achse permanent Spannung auf dem Lager.

Viele Grüße
Horst
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Meinolf »

Den Vorschlag eines Loslagers kann ich nicht nachvollziehen.

Loslager werden dann eingesetzt, wenn ein Längenausgleich konstruktiv gefordert ist und möglich sein soll. Da hier die Lager durch die Achse/Achsmutter vorgespannt werden, kann kein Längenausgleich stattfinden. Außer man würde die Achsmutter nicht anziehen. Ist auch von MG an dieser Stelle nicht vorgesehen, ansonsten hätte ein Lagersitz Spiel- bis Übergangspassung.

Die verwendeten Radialkugellager können, im Verhältnis, nur kleine axiale Kräfte aufnehmen. Das kann man im Selbstversuch auch einfach ausprobieren. EInfach mal bei ausgebautem Rad die Lager mit der Achse/Achsmutter peu a peu vorspannen - dann merkt man schnell wie die Vorspannung die Leichtgängigkeit beeinflusst.
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Neonerl
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von Neonerl »

Meinolf,

ich bin mir da gerade nicht ganz sicher (ernsthaft)
Ich glaube mich zu erinnern, daß die Achse beim einschrauben nicht gegen ein Lager läuft, sondern durch die Gewindelänge (mit Buchse) begrenzt wird. Die andere Seite wird dann geklemmt, so daß die Achse sich nicht drehen kann. Durch die Distanzstücke wird die "Luft" rausgenommen und die Axialkräfte können in die Gabel eingeleitet werden. Die Kugellager müssen so oder so die Axialkräfte aufnehmen. Was anderes ist ja nicht da. Und ich nehme mal nicht an, daß wir Vierpunktlager drinnen haben.
Wenn sich durch erwärmen die Achse ausdehnt, ist es für die Lager erstmal kein Problem, da die Achse nur links und rechts in der Gabelfaust steckt. D.h. die Gabel wird leicht gespreizt und u.U. entsteht zwischen der Distanzhülse und dem Lager etwas Luft. Die Achse wird vermutlich aber nicht besonders warm werden. Warm werden die Lager. Sind die eingepresst, wandern sie nicht im äußeren Lagersitz sondern müssen die Wärmeausdehnung als zusätzliche Axial- und Radialkraft aufnehmen. Radial ist kein Problem, das können Kugellager dynamisch sehr gut. Axial schaut es anders aus. Dafür haben die Lager ein erhöhtes Lagerspiel. Nimmt man das durch raus, dann wird es sehr kritisch, denn diese Kraft addiert sich zu der normalen Axialkraft im Fahrbetrieb.
Wenn man mal annimmt, daß der maximale Temperaturunterschied zwischen den Lagern und dem Achsen, Distanzstücksystem 100°K beträgt, der Lagerabstand 200 mm, dann kommt man auf eine Längendifferenz von ca. 2 hunderstel Millimeter. Für ein Lager ist das schon was. Betrachtet man aber die restlichen Toleranzen geht´s vermutlich im Rauschen unter.
Also, Versuch mach kluch :mrgreen:
duc
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Re: Probleme beim Radlagerausbau.

Beitrag von duc »

Meinolf hat geschrieben: Die verwendeten Radialkugellager können, im Verhältnis, nur kleine axiale Kräfte aufnehmen.
Richtig und das Problem kann man beim Vorderrad auf 3 Arten lösen:
1. Mit einem Loslager, einem Festlager und ner Hülse dazwischen
2. Wie Luigi mit Lagern mit erhöhter Lagerluft und 2 Festlagern und einer Hülse dazwischen
3. Mit 2 Festlagern mit Normaler Lagerluft und einer Hülse, die keinesfalls kürzer sein darf als die Lagersitzabstände und die beim Zusammenbau nicht schon verspannt werden(der äßere Lagerring darf nicht weiter eingepresst werden als der Innenring, der irgendwann wegen der Abstandshülse nicht weitergeht).

Die Fragen sind nur:
- ob man Fall 3 in der Praxis so hinbekommt
- Wie lange die Lager halten, wegen axialer Verspannung durch thermische Ausdehnung der Achse und Abstandsring
- Wie und ob sich das Ableben eines Lagers vorher ankündigt
- Wer hats schon mal Lager mit normaler Lagerluft eingebaut und wie waren seine Erfahrungen
Meinolf hat geschrieben:
Das kann man im Selbstversuch auch einfach ausprobieren. EInfach mal bei ausgebautem Rad die Lager mit der Achse/Achsmutter peu a peu vorspannen - dann merkt man schnell wie die Vorspannung die Leichtgängigkeit beeinflusst.
Ob das Rad ein oder ausgebaut ist spielt dabei keine Rolle. Die Lager wirst du nicht axial gegeneinander verspannen können, so lange sich die Abstandshülse zwischen den Lagern befindet.

Viele Grüße
Horst
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