Erhöhung der Verdichtung

Alles was die V11 noch besser macht
DIDSEN

Erhöhung der Verdichtung

Beitrag von DIDSEN »

    Moinsen, mag sein, dass ich hier was Altes neu aufmache, aber : Hat jemand vielleicht eine Idee oder sogar Erfahrungen zum Thema höhere Verdichtung? Wie bzw. wodurch kriegt mans hin (Kolben>>welche, Kopfdichtung dünner etc.)
    Bin sehr gespannt, ob es Antworten gibt :clap:
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    Dottore G.
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    Re: Erhöhung der Verdichtung

    Beitrag von Dottore G. »

    Moinsen,
    Zylinder kürzen,Kopf abziehen,Ölkohle auf dem Kolbenboden bilden lassen,
    ganz ohne Kopfdichtung wobei es dann mit der Öldichtigkeit nicht prall aussieht,
    dannn doch lieber was dünnes aus geglühtem Kupfer selber schneiden,
    oder einfach Schlossschrauben in den Kolben einbringen und mit Muttern von unten kontern.
    Wofür das ganze?
    Damit es besser klingelt!
    Damit nur noch mit über 100 Oktan gefahren werden kann.
    Damit die Pleul richtig Druck bekommen.

    Gruß, Dieter.




    Satire darf das.
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    In meine Guzzen kommt nur Super + und Luft ;-) na gut,Öl gibts auch noch.Auch schöne Dinge können manchmal schmutzig sein.
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    werner
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    Re: Erhöhung der Verdichtung

    Beitrag von werner »

    ,,,, aber unbedingt vorgelängte Schlossschrauben nehmen. Sonst wird das nichts! :oberl:
    Viva il capitolo!! + FCKAFD !
    DIDSEN

    Re: Erhöhung der Verdichtung

    Beitrag von DIDSEN »

    jo - danke männers!
    So find ich's gut! Endlich mal was verlässliches...
    Dachte aber tatsächlich an ernsthaftes Tun(ing). Wiseco hat ja sonst auch so einiges im Programm.
    @ Dieter: Druck im Kessel macht die Leistung - oder? F=pxA is Dampf aufm Pleuel watt?
    Schaurige Grüße aus S.-H.
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    Re: Erhöhung der Verdichtung

    Beitrag von Dr. Bombe »

    kannste vergessen... die guzzi ist bei dem großen einzelhubraum schon recht hoch mechanisch verdichtet... mit erhöhter verdichtung wird sie im stadtverkehr mit sicherheit klingeln... diese teure erfahrung konnte ich mit einem 500er eintopf machen... da half auch die groessere hauptduese nicht mehr... stadtverkehr war toedlich... teuer geld fuer wenig mehrleistung und vernichtung der alltagstauglichkeit :(
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    Re: Erhöhung der Verdichtung

    Beitrag von Schattenparker »

    DIDSEN hat geschrieben:
      Moinsen, mag sein, dass ich hier was Altes neu aufmache, aber : Hat jemand vielleicht eine Idee oder sogar Erfahrungen zum Thema höhere Verdichtung? Wie bzw. wodurch kriegt mans hin (Kolben>>welche, Kopfdichtung dünner etc.)
      Bin sehr gespannt, ob es Antworten gibt :clap:
      Nicht gut, ist serienmäßig schon hoch und kommt mit Ölkohleablagerungen im Brennraum schon zum Klingeln.
      Da ist nichts mehr zu holen. :o
      Glaub dem Dieter seinen ersten Satz ...

      :dosenbiker:
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von roland.k »

      Hi,

      die neueren Motoren sind bereits höher verdichtet als die ersten Modelle:

      V11 1999-2001 Verdichtung 9,5:1
      V11 ab Modelljahr 2002 Verdichtung 9,8:1

      Wodurch wurde diese erhöhte Verdichtung erreicht?

      Grüße

      Roland
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von Neonerl »

      @ Dieter: Druck im Kessel macht die Leistung - oder? F=pxA is Dampf aufm Pleuel watt?
      Das ist nur teilweise richtig. Kraft ist nicht gleich Leistung. Wo kommt die Leistung her?
      Die Leistung ist Drehmoment x Drehzahl.
      Wo kommt das Drehmoment her?
      Aus Kraft (F) x Hebelarm.
      Der Hebelarm ist der Abstand von Kurbelwellenmitte zu Mitte (stimmt nicht ganz, reicht aber hier) Hubzapfen.
      Die Kraft ist der Verbrennungsdruck mal projezierter Kolbenfläche (F=p x A).
      Wenn Du also die Kraft auf den Kolben erhöhst, steigt erstmal das Drehmoment bei der jeweiligen Drehzahl (was natürlich auch die Leistung erhöht).
      Betrachten wir mal realistische Größen.
      Die V11 hat ungefähr 94 Nm bei 6000 U/min (100 U/s). Das macht eine Leistung von 9000 Nm/s *100 * 2pi = 59 kw Leistung.
      Jetzt kannst Du durch höhere Verdichtung hier die Leistung erhöhen. Sagen wir mal 10% mehr Drehmoment (was schon sehr ordentlich ist). Das macht dann 65 kw.
      Bei 7800 U/min beträgt das Drehmoment noch 82 Nm. Macht eine Leistung von 67 kw. Mit einer 10% Drehmomentsteigerung sind das 73 kw.
      Es wäre also ein linearer Zusammenhang zwischen Drehmoment und Drehzahl gegeben.

      Wenn Du die Verdichtung erhöhst, dann kann es sein, daß die Kraft höher wird (wenn es dadurch zu Frühzündungen kommt, passiert aber genau das Gegenteil). Dazu muß aber der Ventiltrieb in der Lage sein genug Luft-Benzingemisch zu "liefern" und zu entsorgen, sonst bleiben Verbrennungsrückstände im Zylinder und der Wirkungsgrad der Verbrennung geht runter.
      Leider nimmt das Drehmoment mit steigender Drehzahl deshalb stark ab, weil der Gasaustausch immer schlechter wird (weniger Zeit), die Verbrennung nicht mehr genug Zeit zum vollständigen verbrennen hat, 2 Ventile zu wenig für den Gasaustausch, die Flammfront mit einer Zündkerze bei großen Hubräumen zu lange, etc...
      Du hast also mit steigender Drehzahl immer weniger Drehmoment. D.h. eine Drehmomentsteigerung bringt Dir nur bei mittleren Drehzahlen mehr Leistung, aber da wo Höchstleistung notwendig ist, erreichst Du nichts.

      Der Weg zu mehr Höchstleistung geht also nur durch Steigerung des Drehmomentes im oberen Drehzahlbereich und dafür reicht die Verdichtungserhöhung aus oben genannten Gründen nicht aus.
      Besser wäre es, den Motor Drehzahlfester zu machen damit er höher drehen kann. Das wird bei großen Hubräumen schwierig. Ohne einen besseren Ventiltrieb und andere Nockenwellen wird das nicht gehen.
      Also lieber keine Experimente mit der Verdichtung. Was gehen würde, wäre eine Lachgaseinspritzung, da Du so mehr Sauerstoff in den Brennraum bekommst. Dazu würde aber auch ein Powercommander benötigt werden, damit auch mehr Benzin eingespritzt wird. Hierfür wäre aber unter Umständen sogar eine Reduzierung der Verdichtung anzuraten oder min. 100 Octan Sprit. Das würde wirklich was bringen und bei der Monsterkurbelwelle der Guzzi sicher auch einigermaßen standfest.
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von uwe.v11 »

      Frage ,Dirk ist doch,
      was willst du dadurch erreichen?
      geht es dir darum SuperPlus tanken zu müssen?
      willst du mehr Drehmoment?
      gar mehr Leistung?
      oder einfach des Spieltriebes wegen...

      ansonsten: DÄS,HTM,Dynotec....

      uwe
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von Luhbo_ »

      DIDSEN hat geschrieben:... Hat jemand vielleicht eine Idee oder sogar Erfahrungen zum Thema höhere Verdichtung? Wie bzw. wodurch kriegt mans hin (Kolben>>welche, Kopfdichtung dünner etc.)...
      Guggst du z.B. mal hier:

      http://www.v11lemans.com/forums/index.p ... ntry177874

      Nicht daß es dort nicht auch solche Totalflachköpfe wie Dr.Bombe hätte, aber die Jungs dort probieren einfach selber mehr aus, und die Erfahrungen mit entsprechenden Kolben sind wohl nicht schlecht. Das Internet ist zwar geduldig, den Engländer kenn ich aber selber und das ist sicher kein 'Sprüchbeutel'. Oben rum kommt vielleicht nicht so viel, aber genau da wo's Spaß macht, da würde sich's echt rentieren. Nach 'Höchstleistung' hast du ja auch nicht gefragt - auch wenn manche gleich wieder zu Höchstleistungen aufgelaufen sind :mrgreen:
      Kolben rein und ab die Post. Mußt halt irgendwie rankommen :(

      Hubert
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von roland.k »

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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von uwe.v11 »

      offizieller Einbau
      unter fachkundigem Publikum
      beim nächste ELFEN-Treff 2013 ??
      :clap: :clap: :clap:

      uwe
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von Dr. Bombe »

      Luhbo_ hat geschrieben:
      Nicht daß es dort nicht auch solche Totalflachköpfe wie Dr.Bombe hätte...

      Hubert

      Also Luhbo, das nehme ich Dir nun aber übel :crazy: :-D ! Ich habe nur meine persönlich Erfahrung geäußert...

      Meinen Eintopf habe ich 11,5:1 verdichtet und es gab direkt nur Probleme, da war der 200€ teure Wiseco auch umsonst... Und weder mit meinem Zylinderschleifer (erfahrener Crosser), noch mit Honda ließ sich damals was machen. Man kann das natürlich nicht pauschalisieren, aber ich habe eben 500€ für Welle, Pleuel, Kolben in den Sand gesetzt... Im Endeffekt haben wir alles wieder zurück gerüstet und gut, die Karre läuft nun wieder problemlos. Das Klingeln trat hauptsächlich im Stadtverkehr auf (trotz eines super Kerzenbildes und perfekt eingestellter Zündung, wobei wir letztlich mit dem Zündzeitpunkt noch variiert haben, was aber auch nichts brachte)...

      Vielleicht geht es mit der Guzzi besser, aber ich finde die Verdichtung schon recht hoch... Mein Guzzischrauber hier in der Gegend meinte aber auch mal, dass die Guzzimotoren schon eine sehr gute Zylinderfüllung bekommen und daher die wirkliche Verdichtung sowieso schon höher liegt... Er fährt seit 20 Jahren Rennen auf Guzzi und auf Guzzigespannen... also ich würde die Aussage nicht blind ignorieren wollen. In dem Gespann werkelt übrigens auch ein Elfe-Triebwerk mit serienmäßigen Köpfen, er meinte an dem Motor kann man nicht besonders viel rausholen ohne die Laufleistung zu schinden... Es waren eben nur Trichter (wohl eher wegen Platzmangel für die Airbox oder Show) und deshalb wahrscheinlich auch größere Düsen verbaut, alles andere war V11-Serie bis auf den Vergaserumbau...

      Gruß Bombe
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von andi »

      roland.k hat geschrieben:V11 1999-2001 Verdichtung 9,5:1
      V11 ab Modelljahr 2002 Verdichtung 9,8:1

      Wodurch wurde diese erhöhte Verdichtung erreicht?
      Weiss ich auch nicht, aber hatte hier im Forum nicht mal wer gute Erfahrung mit Breva-Kolben gemacht?
      Da wäre evtl. leichter ranzukommen.

      Und wenn dann die Köpfe eh schon runter sind <alteLeier, Rharbarberrharbarberrharbarber> ...

      Persönlich würde ich andere Kolben aber erst in Betracht ziehen, wenn die alten aufgebraucht sind. So bei 200Mm aufwärts...


      Andi
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von uwe.v11 »

      der Passräuber Christian hat Breva.Kolben
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von Luhbo_ »

      Breva Kolben haben längere Pleuel, IIRC.

      Linkservice II

      Hubert
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von Dottore G. »

      Christians ganzer Kurbeltrieb ist Breva soweit ich weiß.
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von Neonerl »

      Verdichtung E=(h1 + K1) / K1
      bohrung1--hub1--fläche1--hubraum1--Kompressionsvolumen1--Verdichtung1--Verbrennungsraum1
      10----------10-----78,5-----785---------86,35-----------------------10,09090909--871,35

      bohrung2--hub2--fläche2--hubraum2--Kompressionsvolumen2--Verdichtung2--Verbrennungsraum2
      10----------10-----78,5-----785---------74,575----------------------11,52631579--859,575

      Delta Verdichtungsverhältnis----12%--mehr Verdichtung
      Delta Gasvolumen----------------1%----weniger Gas


      Geht man davon aus, daß einfach die Verdichtung durch längere Pleuel oder höhere Kolben erzielt wird, ergibt sich bei einer Bohrung von 10 cm und einem Hub von 10 cm das obige Szenario(2).
      Im Vergleich zum Szenario 1 zeigt sich, daß die Erhöhung des Kolbens bzw. Verlängerung des Pleuels um 1,5 mm eine Erhöhung der Verdichtung von 12% ergibt. Gleichzeitig verringert sich der Verbrennungsraum um 1%, so daß netto ca. 11% mehr Benzingemisch verbrannt werden kann und bei optimaler Verbrennung auch 10% mehr Drehmoment bedeutet.

      Das einfach mal um zu zeigen, um welche Größenordnungen es bei der Verdichtungserhöhung geht. Bei kleineren Hubräumen (wie der V11) wird es noch empfindlicher (genauer).
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von Luhbo_ »

      Will hier jemand die Pleuel länger machen? Fliegst du noch Verbrenner?

      Hubert
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von Luhbo_ »

      Dottore G. hat geschrieben:Christians ganzer Kurbeltrieb ist Breva soweit ich weiß.
      Wenn er's nicht bei MTR hat machen lassen, dann sicher :mrgreen:

      Hubert
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von Dottore G. »

      Nee,das ist nicht in Wardenburg gemacht.
      Das war noch irgendwie Garantie und die V11 Teile waren so schnell nicht zu bekommen.
      Dem Räuber seine Elfe drückt gut,da gibt es kein Vertun.
      Aber das soll er mal lieber selber .......
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von Zonen Guzzista »

      He Leute, Mister Cool/Schaurig is bestimmt schon vom Acker - spart euch den den Tinnef.
      Wer hoch verdichtet fliegt manchmal tief . . .
      Dr. Bombe
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von Dr. Bombe »

      Auf die Gefahr hin, dass mich wieder jemand als Totalflachkopf bezeichnet, muss ich hier nochmal nachhaken:
      Neonerl hat geschrieben:Verdichtung E=(h1 + K1) / K1
      bohrung1--hub1--fläche1--hubraum1--Kompressionsvolumen1--Verdichtung1--Verbrennungsraum1
      10----------10-----78,5-----785---------86,35-----------------------10,09090909--871,35

      bohrung2--hub2--fläche2--hubraum2--Kompressionsvolumen2--Verdichtung2--Verbrennungsraum2
      10----------10-----78,5-----785---------74,575----------------------11,52631579--859,575

      Delta Verdichtungsverhältnis----12%--mehr Verdichtung
      Delta Gasvolumen----------------1%----weniger Gas


      Geht man davon aus, daß einfach die Verdichtung durch längere Pleuel oder höhere Kolben erzielt wird, ergibt sich bei einer Bohrung von 10 cm und einem Hub von 10 cm das obige Szenario(2).
      Im Vergleich zum Szenario 1 zeigt sich, daß die Erhöhung des Kolbens bzw. Verlängerung des Pleuels um 1,5 mm eine Erhöhung der Verdichtung von 12% ergibt. Gleichzeitig verringert sich der Verbrennungsraum um 1%, so daß netto ca. 11% mehr Benzingemisch verbrannt werden kann und bei optimaler Verbrennung auch 10% mehr Drehmoment bedeutet.

      Das einfach mal um zu zeigen, um welche Größenordnungen es bei der Verdichtungserhöhung geht. Bei kleineren Hubräumen (wie der V11) wird es noch empfindlicher (genauer).
      Ich finde deinen Beitrag sehr interessant und vor kurzem habe ich mich bei einem Bierchen mit einem Bekannten unterhalten der seinen Schlepphebel-Kopf vom Polo 1 für Slalomrennen selbst auf der CNC bearbeitet hat. Dabei ging es um die üblichen Dinge: Vergrößerung der Ventile und Kanäle, Ansaugverhalten (Länge der Ansaugkanäle und Brücke zu den Weber-Doppelvergasern) und auch um die erhöhte Kompression. Er hatte dazu ein interessantes Buch, welches sich nur mit Zylinderkopfgeometrien befasst. Interessant fand ich schon an dieser Stelle die hier angegebene Formel: Verdichtung=(Hubraum+Kompressionsraum)/Kompressionsraum. Interessant aus dem einen Grunde, dass die Gasdynamik hier doch vollkommen unbeachtet bleibt. Wenn ich ein bekanntes Buch von einem Herrn Gaßebner recht in Erinnerung habe, dann kann die Gasdynamik, welche ja von den Ansaugwegen, Ansaugdurchmessern und dem Ventilhub sowie Steuerzeiten abhängt dazu führen, dass kurz nach beendeter Ventilüberschneidung der Druck im Zyliner bis zu 0,7bar über dem athmosphärischen Druck liegt. Begründet wurde dies mit der Gasdynamik und Trägheit des Gases. Das Gas strömt quasi weiterhin ein, da es selbst eine gewisse Trägheit besitzt, das hängt ja im Wesentlichen von der Geschwindigkeit des Gases am Einlassventil ab. Diese Daten kennt der normale Guzzitreiber doch aber garnicht und demzufolge doch auch garnicht den richtigen Ausgangspunkt der letztendlich wirklich vorhandenen Verdichtung im relevanten Drehzahlbereich. Und aufgrund des Zweiventilkopfes würde ich davon ausgehen, dass die optimale reelle Verdichtung der Guzzi im unteren und mittleren Drehzahlbereich vorhanden ist (lange Zeit zum EInströmen bei mäßiger Beatmung mit schon recht hoher Gasgeschwindigkeit am EInlassventil). Das habe ich doch soweit richtig verstanden oder nicht?

      Und dann entsteht bei mir noch eine Frage: Verlängerung des Pleuels um 1,5 mm eine Erhöhung der Verdichtung von 12% ergibt. Gleichzeitig verringert sich der Verbrennungsraum um 1%, so daß netto ca. 11% mehr Benzingemisch verbrannt werden kann und bei optimaler Verbrennung auch 10% mehr Drehmoment bedeutet. Okay die Zahlen kann ich soweit nachvollziehen, aber 11% mehr Benzingemisch, das verwirrt mich gerade etwas. Der Brennraum ist 1% kleiner geworden, das ist klar. Aber durch die Erhöhung der Verdichtung wird doch nicht proportional mehr Gemisch angesaugt. Ich würde sagen, dass sich die Gasgeschwindigkeiten erhöhen und es allein schon aufgrund der Gasdynamik zu einer erhöhten Menge Gemisch kommen muss, aber einen proportionalen Zusammenhang erkenne ich an dieser Stelle nicht, denn: Das "Ansaugende Volumen"=Hubraum bleiben ja gleich, es wird dann doch rein mechanisch betrachtet nur die gleiche Menge Gemisch höher verdichtet was zu einer kraftvolleren und heißeren Verbrennung führt... oder sehe ich das falsch?

      Ich würde mich freuen, wenn man mich jetzt nicht direkt als Idioten abstempelt. Wenn ich da was falsch sehe, dann wäre ich für eine Erklärung sehr dankbar, ich mag gerne dazu lernen!


      Dann zu dem Thema noch eine weitere Frage: Wieviel Leistungszuwachs oder besser noch: Drehmomentzuwachs ist denn von höher verdichteten Triebwerken der V11 bekannt? Interessant ist das ja schon, auch wenn ich es selbst zuvor leichtfertig als unmöglich abgetan habe (vermutlich noch abgeschreckt von meiner xl...)


      Gruß Bombe
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von Neonerl »

      Wer frägt ist nie ein Idiot.

      Im Prinzip hast Du auch völlig Recht.
      Den Inhalt Deines ersten Absatzes habe ich mit Beispielen weiter oben versucht darzustellen.
      Den zweiten Teil kann man so zusammenfassen: Wenn genug Gas da wäre könnte mehr komprimiert werden :mrgreen:

      Das von mir geschriebene sind alles theoretische Größen.

      Grundsätzlich kann in kleinem Rahmen und bei niedriegen Drehzahlen der Füllgrad noch aufrecht erhalten werden. Wie ich aber weiter oben geschrieben habe, nimmt der mit steigender Drehzahl ab (und damit auch das Drehmoment) - aus den auch von Dir genannten Gründen.
      Um den Füllgrad zu erhöhen, würden sich hier zwei bekannte Verfahren eignen. Turbolader und Kompressor. Die "drücken" die Luft rein und sorgen für eine bessere Füllung.
      Das ist auch einer der Gründe warum Turbodiesel so erfolgreich sind. Der Diesel hat ja eine deutlich höhere Verdichtung (ca. 1:20). Manch einer mag sich noch erinnern, daß die normalen Dieselmotoren der 70er Jahre nur bis 4000 U/min drehten, viel Drehmoment und kaum Höchstleistung hatten. Durch die hohe Verdichtung, ging bei hohen Drehzahlen der Füllgrad dramatisch nach unten. Durch die Kombination mit einem Turbolader, der mehr Luft einpresst konnte dieser Nachteil ausgeglichen werden. Moderne Turbodiesel haben hervorragende Wirkungsgrade in allen Drehzahlbereichen.

      Mit meinen Ausführungen will ich eigentlich nur eines sagen. Wer mit der Verdichtung spielt, ist schon auf dem richtigen Weg, es ist aber nur ein Teil des Weges. Ansaugwege polieren, Ventiltrieb optimieren, Doppelzündung etc... Das alles ist nötig um wirklich Leistung herauszuholen.
      Und sehr oft ist es so, daß man einen bestimmten Drehzahlbereich optimiert und einen anderen dafür sabotiert.
      Die Motorbauer von Guzzi sind auch keine Deppen. Die finden den besten Kompromiss aus Gesetzeslage, Fahrbarkeit, Haltbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Als Privatfahrer kann man also die Gesetzeslage und die Wirtschaftlichkeit vernachlässigen und in diese Richtung optimieren. Der Rennfahrer kann in gewissen Rahmen sogar noch die Haltbarkeit vernachlässigen (deshalb haben diese Maschinen auch oft mehr Leistung).
      Die Gesetzeslage kann man ausmerzen wenn man einen Powercommander nimmt der die Drehmomentlücke schließt und damit die Emissionschutzwerte verletzt. Die Wirtschaftlichkeit indem man teure Kolben und Ventile für 2-3 PS einbaut. :mrgreen:

      Aber wie heißt es so schön. Ein Hobby ist: Den geringstmöglichen Nutzen mit dem größtmöglichen Aufwand zu erzielen.
      Deshalb foliere ich meine auch blau.
      Dr. Bombe
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      Re: Erhöhung der Verdichtung

      Beitrag von Dr. Bombe »

      Ja im Prinzip sehe ich das auch so. Ich kenne auch den Weg der mit dem Polo-1 beschritten wurde. Es wird nicht der erste Zylinderkopf sein und mehr oder weniger ist der zweite gerade auf dem Wege zur CNC... Hier aber auch aus den Gründen, dass man die Dynamik nur einschätzen kann... Bisher hat mein Kollege da die Einlasskanäle vergrößert und größere Einlassventile eingepasst. Der Auslass wurde da gar nicht gemacht. Ich habe mich darüber gewundert, aber mein Kumpel möchte so erstmal testen, da ein größerer Auslass eine niedrigere Auslassgeschwindigkeit ergibt und somit evtl. nicht ganz so sauber ausgestoßen wird wie bei kleinerem Auslasskanal... Das wird er nach und nach an einem Zylinderkopf testen, hinterher wird dann ein neuer Zylinerkopf als die finale Version gefertigt. Zudem wird ja noch mit anderen Parametern wie: Lage und Position der Vergaser, Form und besonders Länge der Ansaugbrücke...

      Ich weiss nur, dass er seit 5 Jahren an dem Motor arbeitet, mehrere Schwungräder selbst gefräst hat und schon etliche Zylinderköpfe ein und ausgebaut und was nicht alles.... (natürlich alles nebenberuflich). Auf dem letzten Stand hatte die originale 75PS Maschine dann knapp 100SAE PS. Erfordert aber ein Standgas > 1750rpm und dreht derzeit bis 9000rpm. Es wurde also auch viel aus der Drehzahl geholt, was ja eigentlich die "einfachste" Methode ist.

      Nur ohne die Möglichkeit zu haben günstig an die entsprechenden Teile zu kommen und genug zu testen, ist das ganze doch mehr oder weniger eine grobe Einschätzung.
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