Tagelanger Aufwand wegen dem Führerschein und dem Fahrzeugschein.
Dass die Papiere noch wichtig werden würden merkten wir später.
Vorsichtshalber lies ich den übermässigen Haarwuchs auf dem Kopf und im Gesicht bei einem Friseur in Kashgar entfernen.
Es war bekannt, dass wegen anderer Möglichkeiten für die nächsten Übernachtungen nur sehr schlechte Unterkünfte mit rudimentären Sanitäranlagen bereit stehen würden.
Nach den ganzen Schotterpässen in Kirgisien, freuten wir uns auf asphaltierte Straßen.
Nach der Taklamakan ging es bergauf und der Asphalt wurde leider weniger.
Gut durchgeschüttelt kamen wir in unserem Domizil an.
Es gab zwar eine Toilette, waschen musste man sich mit dem Wasser aus einem Bottich im Freien.
Für viele Teilnehmer eine ganz neue Erfahrung.
Von nun an begannen Pässe mit Höhen über 5000 m, von denen wir insgesamt 13 Stück fuhren.
Man beachten die Verkehrsschilder.
Zumeist waren sie wenig hilfreich.
Kontrollwahnsinn:
Alles was in irgendeiner Form mit google zu tun hat funktioniert in China nicht.
So wird man mehr oder weniger gezwungen whats.me zu verwenden, was vom chinesischen Staat kontrolliert werden kann.
Die offiziellen Betreuer für den Grenzübergang und die Zulassung/ Führerschein waren sehr unangenehme Personen.
Wir hatten wirklich Bedenken, dass uns der Rest der Reise eine kontrollierte Fahrt Motorrad an Motorrad blühen würde.
Aber es kam anders.
Der offizielle Guide, der uns die gesamte Strecke in Tibet begleitete war ein Tibeter dem es sehr peinlich war, dass wir so oft kontrolliert wurden und nervige Probleme auszuhalten hatten.
Die Region Xinjang mit der Hauptstadt Kashgar wird überwiegend von Uiguren bewohnt.
Die Region Tibet wird überwiegend von Tibetern bewohnt.
Die Uiguren, wie auch die Tibeter wollen unabhängig von den Chinesen sein.
Die chinesische Regierung drangsaliert die ursprüngliche einheimische Bevölkerung mit allem was man sich vorstellen kann nur um Macht zu demonstrieren.
Der ganze Kontrollwahnsinn gilt unverändert für die einheimische Bevölkerung.
Die Polizisten und Militärs an den Kontrollposten waren uns gegenüber immer ausgesprochen nett.
Sie machten ihre Arbeit, was sollten sie auch sonst tun.
Alle zwei Stunden bei den Kontrollen fotografiert zu werden, damit die biometrischen Daten mit dem Reisepass verglichen werden können ist schon abgefahren.
Ein Beispiel des Wahnsinns:
Um als Ausländer tanken zu dürfen muss man in der Regel bei der Einfahrt in die Tankstelle den Reisepass vorzeigen.
Anschließend werden chinesischer Führerschein und chinesischer Fahrzeugschein kontrolliert.
Mit Motorrädern darf man nicht an der Zapfsäule tanken.
Man bezahlt für meistens 12 Liter Benzin, dass in einer an der Tankstelle vorhandenen Kanne Platz hat.
Anschließend befüllt der Tankwart die Kanne.
Man geht mit der Kanne zu dem am weitesten von der Zapfstelle entfernten Parkplatz für das Motorrad und befüllt den Tank mit der Kanne.
Warum einfach, wenn es umständlich auch geht.
Irgendwie muss man die meist mit 250 ccm Motorrädern motorisierten Einheimischen ärgern.
Glück hatten wir mit unserem Guide.
Wie schon die Wochen zuvor, vereinbarten wir immer Treffpunkte, meist an den Kontrollstellen und konnten den ganzen Tag frei und unbeobachtet fahren.