4. Traditionelle 4-Tage-Alpen-Tour

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kililuki
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4. Traditionelle 4-Tage-Alpen-Tour

Beitrag von kililuki »

Hallo Gemeinde!
Wenn ich die Anmerkung von LupoV11 richtig interpretiere, dann ist ein Reisebericht erwünscht - wer es nicht lesen will.... :|
Vorab ein paar allgemeine Infos:
Wir (die beste Ehefrau und ich) wollten die 4. Auflage dieser Traditionsveranstaltung bereits im letzten Jahr durchführen, aber der Medicus war dagegen...
Die Tourenplanung war in diesem Jahr "ereignisorientiert" bzw. spontan.
Lediglich die große Streckenführung lag fest, es sollte auf jeden Fall das Stifser-Joch am Ende der Tour stehen, mit einem Besuch in Samnaun.
Auch ein Abstecher auf den Tremalzo am Garda-See wollte ich einbinden, aber das Wetter hat uns einen Strich durch dieses Vorhaben gemacht.
Statt den geplanten 5 Tagen waren wir am Ende 7 unterwegs und sind weniger gefahren als gewollt.
Auch war die Bilder-Ausbeute geringer als gewohnt, wir hatten oft einfach keine Lust, im strömenden Regen, durchgefroren, die Kamera den Wassermassen auszusetzen bzw. zu riskieren.
So sind wir oft durchgefahren.
Los ging es also am 03.August:
Über die B16 ging es ab Manching auf A9, A99 und A8 bis Holzkirchen, dann im Schritt-Tempo um den Tegernsee und hoch zum Achensee.
Hier der erste Tank-Stopp und dann am Achensee vorbei ins Zillertal.
Über den Gerlospass und an den Krimmler Wasserfällen vorbei nach Zell am See.
Von hier aus nahmen wir dann die Großglockner-Hochalpenstraße in Angriff.
Rechtzeitig vor erreichen der Mautstelle begann es zu regnen, aber wir wollen weiter.
Auf ca. halber Höhe hat der Regen aufgehört, die Fahrbahn ist trocken, so biegen wir auf die Edelweisspitze ab:
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Dort holt uns der Regen wieder ein, wir kriechen zurück zur Hauptstraße und fahren ins Tal, kein Abstecher zur Pasterze...
Im Tal nutzen wir die erste Gelegenheit zur Übernachtung:
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Es war inzwischen wieder trocken , aber eine halbe Stunde nach einchecken öffnen sich die Schleusen und es schüttet wie aus Eimern,
Ein östereichischer Cali-Fahrer sucht ebenfalls Schutz, so sind wenigstens 3 Gäste im Haus...
Der nächste Morgen sieht wieder besser aus, es ist wieder trocken, also geht es weiter gen Süden.
Über Iselsbergpass und Gailbergsattel geht es das Lesachtal gegen Westen.
An einer Baustelle ist für ca. 10 Minuten Stopp angesagt:
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Die Straße durchs Lesachtal ist nix für Raser, sehr schmal, aber so etwas gefälls mir! :mrgreen:
Die Pustertaler Höhenstraße ist teilweise weg. Erdrutsch gesperrt, so fahren wir nur den östlichen Teil:
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In Lienz biegen wir richtung Norden ab und zweigen bei Huben ins Defereggental zum Stallersattel.
Die Zeit bis zur Öffnung nutzen wir für einen Kaffee in der Hexenschänke.
In Italien fahren wir über Toblach nehmen wir den Kreuzbergsattel und den sehr engen Passo di Zovo - klasse!! :gaas:
Endlich in den Dolomiten:
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Wieder Richtung Nord-Westen geht es über Cortina und den Falzarego zur 2. Übernachtung.
Am Gebäude, mit Blick auf die Marmolada, wird mit Relikten an den 1. Weltkrieg gedacht:
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Der nächste Tag war der "Pässe-Tag":
Campolongo, Grödner, Sella,
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Pordoi, Fadaia,
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Giau, Staulanza, Duran.
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Hier begint es wieder...
In Agordo finde ich die Abzeigung Richtung Süd-Westen nicht und wir fahren nach Nord-West, es renet wieder, an einer Tankstelle warten wir
den stärksten Regen bei einem Latte Macciato ab.
Wenige Kilometer später, in Falcade beenden wir den Tag, die Motorrad-Klamotten werden zum Trocknen aufgehängt, wir begeben uns zu Fuss
in den Ortskern zum "Geheimtip" Pizzaria Rosa Nera - sehr gute Pizza, aber gut besucht!
Auch der 4. Tag beginnt trocken und mit Hoffnung auf gutes Wetter.
Es geht nach Süden über Passo di Valles und Rolle bis Imer, durch nach Westen bis Telve.
Wir sind am südlichen Wedepunkt der Tour angekommen und fahren zum Manghen-Pass.
Wieder ganz kleine Straße, ab und an ein paar Tropfen, dann der Gipfel in den Wolken:
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Den obligatorischen Gipfel-"Aufstieg" mit Bild am Kreuz seht Ihr hier:
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Nach einer deftigen Brotzeit gleich unterhalb des Gipfels geht es durch die ersten, sehr engen Kehren hinunter.
Hier kommt es zu einer denkwürdigen Begegnung:
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Aber weiter nach Norden.
Über Cavalese und den Lavaze geht es zum Karerpass und -see:
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Da es wieder mal :schitt: ...
halten wir auch auf dem Niger-Sattel nicht, sondern fahren durch Bozen auf den Ritten.
Durch Weinberge in schönen Kurven geht es bergauf.
An den Erdpyramiden
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vorbei beziehen wir Quartier in Lengstein - sehr zu empfehlen! (Pension Kircher, direkt an der Kirche)
Nächster Tag:
Durch Bozen und die Obstplantagen und Weinberge um Kaltern auf den Mendelpass.
Auf dem Gampenjoch wieder eine 2-Stunden-Regenpause.
Habe ich schon erwähnt, dass ich den Spruch "Es gibt kein schlechtes Wetter..." nicht mehr hören kann?
Zumindest ab Meran ist es wieder trocken, eine Zeit lang wenigstens, und wir fahren Richtung Stilfser Joch.
In Prad beginnen wir mit der Suche nach einem Zimmer - bleiben aber erfolglos.
Es tröpfelt schon wieder.
In Gomagoi finden wir was im Gomagoier Hof. EUR 54.-/Person für Halb-Pension mit 5 1/2 Gängemenü - nichts für
schwache Esser!
Danach gab es nur noch:
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Am 6. und vorletzten Tag beginnt es dann gleich zwischen Kehre 47 und 46 zu regnen, wir schleichen die fast leere Straße hoch, es wäre so
schön, wäre es trocken...
Diesen Blick kennt jeder:
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und den in die andere Richtung:
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Wie zum Hohn war es oben zwischen der 1 und der Passhöhe trocken...
Im strömenden Regen dann über den Umbrail ins Münstertal.
Das Schwierigste war geschafft, auch der Schotter/Splitt-Abschnitt ohne Probleme, aber im Kriechgang, überstanden.
Da wir unbedingt in Susch beim örtlichen Lebensmittelladen Käse (mit Verkostung) kaufen wollen, fahren wir über den Ofenpass.
Über die alte Straße fahren wir nach Samnaun hoch, dort wird u. A. auch günstig getankt (EUR 1,199/L Super 95).
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Über Landeck fahren wir Richtung Arlberg, über das Wetter muss ich nicht schreiben...
In Pettneu beenden wir diesen Tag, im Gasthof "Traube" gibt es lecker Essen und einen hervorragenden Marillen-Brand :bier: sowie urige Zimmer.
Der Heimweg über Arlberg, Flexen und Hochtannberg wird zur Höllen - es schüttet (was denn sonst?), auf dem Arlberg sind es nur 3°C, aber die wenigstens im Plus.
Über Hittisau und den Riedbergpass wollen wir eigentlich zurückfahren, aber dieser Weg ist durch Erdrutsch gesperrt (wie übrigens auch die Alternativroute über das Hahntennjoch).
Also geht es über Oberstaufen (stömender Regen, Halt unter einer Brücke) und Kempten nach Hause.
Nach einer heißen Dusche und einem kräftigen Essen fallen die Nachbarn zur Begrüßung ein.
Gegen 23:00 ist der mitgebrachte Whiskey leer, die Stimmung bestens und alles war gar nicht so schlimm, wie diese beiden Fotos zeigen:
Bild
Bild
Und wenn ich noch wüsste, wo ich das aufgenommen habe :kratz: :
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Hier die Statistik:
7 Tage
1970 KM
35 Pässe

Gruß
Andi
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DiLo
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Re: 4. Traditionelle 4-Tage-Alpen-Tour

Beitrag von DiLo »

Wenn ich die Anmerkung von LupoV11 richtig interpretiere, dann ist ein Reisebericht erwünscht...
Aber immer ! :clap:
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Thomas
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Re: 4. Traditionelle 4-Tage-Alpen-Tour

Beitrag von Thomas »

Ein sehr schöner Reisebericht. Bei der nächsten Tour lass einfach den Regen weg. ;)


Th
Immer 3-4 Zentimeter Sicherheitsstreifen an den Reifenflanken

Neu im Stall ist ein Pony
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ETV 1000 Caponord ist verkauft
K 1600 GTL ist verkauft

SS 1600K am 15.06.2017 auf Aprilia Caponord ist beurkundet
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SS 1000 am 19.08.2017 auf BMW K 1600 GTL ist beurkundet
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-Martin.Glaeser-
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Re: 4. Traditionelle 4-Tage-Alpen-Tour

Beitrag von -Martin.Glaeser- »

Sehr schoen, Andi.... die Osterei-Guzzi im Text habe ich auch gefunden.

Und danke fuer das Portrait-Bild:
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....da weiss man garnicht, wer wer ist ....
:mrgreen:
Gruss -M-
"Ohne Leichtsinn ist das ganze Leben keinen Schuß Pulver wert" Theodor Fontane
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kililuki
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Re: 4. Traditionelle 4-Tage-Alpen-Tour

Beitrag von kililuki »

-Martin.Glaeser- hat geschrieben:Sehr schoen, Andi.... die Osterei-Guzzi im Text habe ich auch gefunden.

Und danke fuer das Portrait-Bild:

:mrgreen:
Gruss -M-
Ist doch einfach:
Der Fahrer steht rechts - erkenntlich an der roten Jacke... :clap:

Andi
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