Südtirol mit Hindernissen
Verfasst: So 29. Okt 2017, 20:06
Weil die Saison noch nicht vorbei ist und am 26. bei uns Staatsfeiertag ist, verbunden mit Schönwetter, haben wir die Gelegenheit genutzt und sind - weil sonst überall fürs WE schlecht angesagt war - Richtung Südtirol aufgebrochen. Meine Frau hat, auch wenn es nur für 3 Tage war, ordentlich eingepackt. Man weiß ja nie! Und so musste die Guzzi wieder ordentlich schleppen und am Abend standen wir so vor dem Hotel Grauer Bär im Zentrum von Brixen.
Eine ganz schöne Stadt. Da bin ich schon öfter dran vorbeigefahren. Aber jetzt haben wir gesehen, dass man dort auch Station machen sollte. Mit der Übernachtung im Hotel hat man gleichzeitig freien Eintritt ins Hallenbad und zu allerlei sehenswertem. Also hätten wir uns eigentlich ein paar Tage mehr vornehmen sollen.
Am Freitag hatten wir eine Tour auf eher weniger befahrenen Straßen geplant. Von Brixen durch die Nachbardörfer bergauf zur Straße auf das Würzjoch. Eine feine Strecke mit Aussicht über das Eisacktal. Nur 2 km vor der Würzjochstraße dann ein Schild und Gatter die ganze Straße wegen Bauarbeiten gesperrt.
Man kann ja so ein Verkehrsschild auch einmal übersehen. Deshalb und weil eh niemand auf der Baustelle war, sind wir einfach einmal drauf losgefahren. Nur nach etwa 500 m war der vorhandene Rohbau der Straße nicht mehr verdichtet und die Guzzi vergrub sich im weichen Kies. Also wieder umgekehrt.
Auf der Bundesstraße ein Stück südwärts, über Lajen nach St. Ulrich und von dort abgezweigt zur Seiser Alm. Den legendären Kastelruther Spatzen einen Besuch abgestattet und Traubenstrudel plus heiße Schokolade verzehrt. In der Nähe von Bozen kommt man dann wieder auf die Hauptstraße, von der wir aber gleich wieder abgebogen sind auf den Ritten.
Nach Klobenstein vorbei an der Erdpyramiden führt eine ganz schmale Straße durch die Dörfer am Hang entlang Richtung Norden. Nur kamen wir nicht weit, stand wieder ein Gatter über die Straße mit einem großen Fahrverbotsschild drauf. Da wurde aber gearbeitet und wir konnten den Polier überzeugen, dass wir mit dem Motorrad durch die Baustelle durchkommen. " Aber dasch ihr mir auf derrr anderrrren Seite desch Gatterrr orrrdentliech zuamachtsch" gab er uns mit auf den Weg. Und los gings vorbei an fleißigen Bauarbeitern, zwischen aufgeschlichteten Böschungssteinen, Schotterhaufen und herumstehenden Baggern und Walzen durch. Die nächste Ortschaft Barbian kann mit einem der schiefen Türme in Italien aufwarten:
Ein paar Dörfer weiter kommt man wieder auf die Bundesstraße Richtung Brixen. Und an der Einfahrt in die Stadt zeichnete sich schon das nächste Hinderniss ab. Der Drehzahlmesser zuckte mit dem Blinker mit und vor dem Hotel konnte der Starter den Motor gerade halt noch herumdrehen. Die Batterie leergefahren - weil nicht geladen? oder was kaputt und was wohl? Guter Rat war aber gleich zugegen. Ein Gast in der Hotelbar empfahl mir eine Motorradwerkstatt in der Stadt. Zu der machte ich mich gleich auf und fand ein Motorradgeschäft mit einer sehr professionell eingerichteten Werkstatt und zwei netten jungen Herren vor. Einer nahm sich gleich des Motorrades mit allerhand Messgeräten an. Nach einigen Minuten die Diagnose: Regler und Lima funktionieren normal, aber die Batterie ist leer oder kaputt. Und der Hinweis des Mechanikers, dass ich mir wegen der Elektrik keine Sorgen machen brauche, aber wegen der laut rasselnden Kupplung schon. Damit war ich beruhigt. Weil Stromprobleme unterwegs sind blöd, die rasselnde Kupplung ist bei Guzzi eigentlich normal. Auch wenn meine etwas mehr rasselt als andere. Die ist halt so. Auf jeden Fall kam die Guzzi über Nacht ans Ladegerät.
Im Hotel konnte ich dann in Ruhe ein gutes Abendessen und ein Glas Grauvernatsch genießen.
Am Morgen ließe ich meiner Frau das Gepäck einsortieren und spazierte frohen Mutes zur Werkstatt. Das ganze kostet 10 Euro "mir ham ja lei nit viel toan" meinte der nette Herr. Also machten wir uns auf den Heimweg. Vorbei an langen Kolonnen südwärts fahrender Kurzurlauber, die vom Brenner herab die Straßen verstopften, in Richtung Heimat. In Innsbruck ohne Probleme angekommen hatte ich gute Hoffnung, auch den Rest des Weges zu schaffen. Und weil so ein schöner Tag war, orientierten wir uns über den Achenpass zur deutschen Alpenstraße. Und was stand da in Jenbach über die Straße? Ein Absperrgitter mit Fahrverbot. Es wurde ein Umweg über die Nachbargemeinde notwendig. Am Tegernsee legten wir noch eine kurze Rast ein,um dann in abendlicher Kälte und zunehmenden Wind die letzten km zu absolvieren. Zum drüberstreuen war dann auch in Braunau die Durchfahrtstraße gesperrt und eine langwierige Umleitung ausgeschrieben. Die konnten wir aber durch die Innenstadt vermeiden.
Zu Hause angekommen können wir auf drei Tage mit schönem Wetter, interessanten Strecken, guter Unterkunft und netten Begegnungen zurückblicken. Und auf die letzte größere Ausfahrt bis zum nächsten Frühling
Gottfried
Eine ganz schöne Stadt. Da bin ich schon öfter dran vorbeigefahren. Aber jetzt haben wir gesehen, dass man dort auch Station machen sollte. Mit der Übernachtung im Hotel hat man gleichzeitig freien Eintritt ins Hallenbad und zu allerlei sehenswertem. Also hätten wir uns eigentlich ein paar Tage mehr vornehmen sollen.
Am Freitag hatten wir eine Tour auf eher weniger befahrenen Straßen geplant. Von Brixen durch die Nachbardörfer bergauf zur Straße auf das Würzjoch. Eine feine Strecke mit Aussicht über das Eisacktal. Nur 2 km vor der Würzjochstraße dann ein Schild und Gatter die ganze Straße wegen Bauarbeiten gesperrt.
Man kann ja so ein Verkehrsschild auch einmal übersehen. Deshalb und weil eh niemand auf der Baustelle war, sind wir einfach einmal drauf losgefahren. Nur nach etwa 500 m war der vorhandene Rohbau der Straße nicht mehr verdichtet und die Guzzi vergrub sich im weichen Kies. Also wieder umgekehrt.
Auf der Bundesstraße ein Stück südwärts, über Lajen nach St. Ulrich und von dort abgezweigt zur Seiser Alm. Den legendären Kastelruther Spatzen einen Besuch abgestattet und Traubenstrudel plus heiße Schokolade verzehrt. In der Nähe von Bozen kommt man dann wieder auf die Hauptstraße, von der wir aber gleich wieder abgebogen sind auf den Ritten.
Nach Klobenstein vorbei an der Erdpyramiden führt eine ganz schmale Straße durch die Dörfer am Hang entlang Richtung Norden. Nur kamen wir nicht weit, stand wieder ein Gatter über die Straße mit einem großen Fahrverbotsschild drauf. Da wurde aber gearbeitet und wir konnten den Polier überzeugen, dass wir mit dem Motorrad durch die Baustelle durchkommen. " Aber dasch ihr mir auf derrr anderrrren Seite desch Gatterrr orrrdentliech zuamachtsch" gab er uns mit auf den Weg. Und los gings vorbei an fleißigen Bauarbeitern, zwischen aufgeschlichteten Böschungssteinen, Schotterhaufen und herumstehenden Baggern und Walzen durch. Die nächste Ortschaft Barbian kann mit einem der schiefen Türme in Italien aufwarten:
Ein paar Dörfer weiter kommt man wieder auf die Bundesstraße Richtung Brixen. Und an der Einfahrt in die Stadt zeichnete sich schon das nächste Hinderniss ab. Der Drehzahlmesser zuckte mit dem Blinker mit und vor dem Hotel konnte der Starter den Motor gerade halt noch herumdrehen. Die Batterie leergefahren - weil nicht geladen? oder was kaputt und was wohl? Guter Rat war aber gleich zugegen. Ein Gast in der Hotelbar empfahl mir eine Motorradwerkstatt in der Stadt. Zu der machte ich mich gleich auf und fand ein Motorradgeschäft mit einer sehr professionell eingerichteten Werkstatt und zwei netten jungen Herren vor. Einer nahm sich gleich des Motorrades mit allerhand Messgeräten an. Nach einigen Minuten die Diagnose: Regler und Lima funktionieren normal, aber die Batterie ist leer oder kaputt. Und der Hinweis des Mechanikers, dass ich mir wegen der Elektrik keine Sorgen machen brauche, aber wegen der laut rasselnden Kupplung schon. Damit war ich beruhigt. Weil Stromprobleme unterwegs sind blöd, die rasselnde Kupplung ist bei Guzzi eigentlich normal. Auch wenn meine etwas mehr rasselt als andere. Die ist halt so. Auf jeden Fall kam die Guzzi über Nacht ans Ladegerät.
Im Hotel konnte ich dann in Ruhe ein gutes Abendessen und ein Glas Grauvernatsch genießen.
Am Morgen ließe ich meiner Frau das Gepäck einsortieren und spazierte frohen Mutes zur Werkstatt. Das ganze kostet 10 Euro "mir ham ja lei nit viel toan" meinte der nette Herr. Also machten wir uns auf den Heimweg. Vorbei an langen Kolonnen südwärts fahrender Kurzurlauber, die vom Brenner herab die Straßen verstopften, in Richtung Heimat. In Innsbruck ohne Probleme angekommen hatte ich gute Hoffnung, auch den Rest des Weges zu schaffen. Und weil so ein schöner Tag war, orientierten wir uns über den Achenpass zur deutschen Alpenstraße. Und was stand da in Jenbach über die Straße? Ein Absperrgitter mit Fahrverbot. Es wurde ein Umweg über die Nachbargemeinde notwendig. Am Tegernsee legten wir noch eine kurze Rast ein,um dann in abendlicher Kälte und zunehmenden Wind die letzten km zu absolvieren. Zum drüberstreuen war dann auch in Braunau die Durchfahrtstraße gesperrt und eine langwierige Umleitung ausgeschrieben. Die konnten wir aber durch die Innenstadt vermeiden.
Zu Hause angekommen können wir auf drei Tage mit schönem Wetter, interessanten Strecken, guter Unterkunft und netten Begegnungen zurückblicken. Und auf die letzte größere Ausfahrt bis zum nächsten Frühling
Gottfried