Italienreise mit ein paar kleinen Hoppalas

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guzzipapa
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Italienreise mit ein paar kleinen Hoppalas

Beitrag von guzzipapa »

Rechtzeitig drei Wochen vor der geplanten Abreise habe ich einen neuen Hinterreifen bei der Werkstätte meines Vertrauens bestellt. Nur war der genau in der Zeit zwei Wochen auf Urlaub. Ist sich aber trotzdem noch ausgegangen und am Abend vor der geplanten Abreise war der Reifen da. Also in der Früh neues Hinterrad eingebaut (incl. vorher Kardan abschmieren) und eine kurze Probefahrt gemacht. Wie ich zu Hause vor der Garage stehenbleibe, kommt vorne beim Motor eine dicke stinkende Rauchwolke heraus: Regler abgebrannt. :roll: Das Mistding habe ich vor etwa 20000 km erst gewechselt aber damals kurzfristig nur ein Nachbauteil bekommen. Mit CE Prüfzeichen, was laut Auskunft eines Fachmannes "China Engineering" heißen soll. :mrgreen:
Also das Motorrad wieder auf die Hebebühne, Tank ab, neuen Regler aus der Regal genommen (so was hat man als verantwortungvoller V 11 Betreiber auf Vorrat :-D ) und eingebaut. Alle Kontakte an Regler Masse und den Batterieanschlüssen sauber abgeschliffen und wieder alles zusammengebaut. Gepäck aufgeladen, meiner Frau erklärt, dass die Maschine jetzt nicht auseinanderfällt und um 2 Uhr nachmittags losgefahren Richtung Italien. Nach dem ersten Mal tanken das nächste Hoppala, die Guzzi läuft nur mehr auf einem Zylinder. Der erste Verdacht mit Dampfblasen in der Benzinpumpe ist es nicht, erst bei genauerer Suche fällt ein Zündkabel auf, das nicht mehr im Kerzenstecker ist. Muss ich wohl beim Tanken irgendwie abegrubbelt habe. Das Vertrauen meiner Frau in die Technik fördert das aber auch nicht. Aber wir kommen problemlos und nachdem sich der Wolkenbruch vor uns ausgelassen hat auch trocken nach Matrei, wo wir übernachten. Den nächsten Tag geht es weiter Richtung Lido di Venezia, wo wir ein paar Tage bleiben wollen.
fähre.jpg
Bei der Abfahrt aus Venedig ist gerade das Hochwasser ordentlich im Ansteigen und nachdem wir weg sind wird der öffentliche Verkehr gesperrrt, weil der Pegel 1 m über normal ist. Wir ziehen das Regenzeug an weil es etwas regnerisch ist. Das hört nach etwa 20 km auf und es wird warm und sonnig und es staut auf der Autobahn - mit dem Regenzeug an eine heiße Sache.
Auf der Weiterfahrt über den Passo Futa Richtung Florenz noch einmal ein Hoppala. Weil ich den Regenüberzug auf dem Tankrucksack gelassen habe, ist mir nicht aufgefallen, dass die Tankanzeige leuchtet. Wie ich das mitgekriegt habe bin ich schleunigst an die nächste Tankstelle gefahren. Dort hat der boshafte Automat eine 20er verschluckt aber kein Benzin herausgerückt und das Geld auch nicht mehr, stattdessen eine Anzeige am Display "Banknote wird geprüft" und die geht nicht mehr weg. Bei einer angegebenen Service Nummer haben wir dann nach einigen VErsuchen jemand erreicht, der ha gemeint in einer halben Stunde oder so kommt jemand und richtet das. Darauf wollten wir nicht warten und haben das Geld abgeschrieben und gerade noch mit einigen Aussetzern die nächste Tankstelle errreicht. Von da weg ging es dann ohne Probleme durch das Chiantigebiet und die Crete nach Pienza.
pienza.jpg
pienza.jpg (182.14 KiB) 451 mal betrachtet
Das Gehöft auf dem Foto war Kulisse im Hollywoodfilm "Der Galdiator"
Richung Heimat fuhren wir weiter westlich auf die SS 12 über den Abetone. Dort wurde früher ein bekanntes Bergrennen gefahren. Auf der Strecke sind auf wohl 20 km kaum einmal über 100 m lange Geraden. Zwischenstopp am Gardasee für drei Tage
gardasee.jpg
Die Heimreise über die Brennerbundsstraße gestaltete sich angenehm mit aussergewöhnlich wenig Verkehr und recht schönem Wetter. Üblicherweise kommen wir von so einer Italienreise immer in eine Schlechtwetterfront, wo es nach 30 Grad am Vortag plötzlich Schneeflocken gibt.
Auf jeden Fall hatten wir trotz ein paar Hindernissen einen recht schönen Urlaub. Und die Guzzi hat wie immer brav ihre km abgespult, 2150 waren es am Ende.

Gottfried
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-Martin.Glaeser-
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Re: Italienreise mit ein paar kleinen Hoppalas

Beitrag von -Martin.Glaeser- »

Schöner Reisebericht. Danke für's "Mitnehmen".
Danke auch für die Fotos. Die sind eigentlich das 'Salz' eines ordentlichen Reiseberichts.
Jetzt hat Dein Alteisen zweitausend km mehr auf der Uhr, die sowieso schon 100-tausend drauf hatte.
Es wird Zeit sich mit der V100 mit Wasserkühlung zu befassen. Als erstes empfehle ich eine Sitzprobe mit Deiner Beifahrerin. Denn es gilt der alte Spruch 'happy wife => happy life'. :-)

-M-

P.S. ja, auch für die Laderegler gilt : nur ORIGINALE ! Da ist Luigi empfindlich. Chinesen-Ware mag er nicht.

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guzzipapa
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Re: Italienreise mit ein paar kleinen Hoppalas

Beitrag von guzzipapa »

-Martin.Glaeser- hat geschrieben: Do 7. Sep 2023, 05:37
Jetzt hat Dein Alteisen zweitausend km mehr auf der Uhr, die sowieso schon 100-tausend drauf hatte.
Es wird Zeit sich mit der V100 mit Wasserkühlung zu befassen. Als erstes empfehle ich eine Sitzprobe mit Deiner Beifahrerin. Denn es gilt der alte Spruch 'happy wife => happy life'. :-)

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P.S. ja, auch für die Laderegler gilt : nur ORIGINALE ! Da ist Luigi empfindlich. Chinesen-Ware mag er nicht.

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Na ja, das ist schon richtig, dass man mit 125.000 km schon über ein anderes Motorrad nachdenken könnte. Aber sie fährt sich eigentlich so, wie schon immer, eigentlich sogar besser seit ich vor kurzem das Federbein beim Haslacher zum Überholen hatte. Es sind halt allerhand eher nebensächliche Alterserscheinungen, die auftreten. Wie ölschwitzen an einigen Stellen und abblätternder Lack an Motor und Rahmenteilen.
Gefahren bin ich mit der V 100 auch schon, auf einer Probefahrt mit ca 40 km durch den Böhmerwald. Die ist auch gut zu fahren. Brauchen tu ich die Leistung fast nie. Für das wie ich fahre würde die V 85 auch reichen, aber bei der passt mir die Sitzposition nicht und die Optik löst bei mir GS Allergiesymptome aus ;) Optisch kann ich mich mit der V 100 nicht so sehr anfreunden. Das ist irgendwie eine Aprilia, die bei einigen wesentlichen Merkmalen ähnlich wie eine Guzzi ausschaut. Und der Motor hat ein paar Ähnlichkeiten mit der legendären Güllepumpe von Honda. Etwa die Venitldeckel im Bratpfannendesign.

Gottfried
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