So , da mich doch einige Leser ermuntert haben, weiter zu berichten, werde ich diesem Wunsch hier in Kurzform nachkommen
Durch die Liefererzeit eines Lagers hat sich alles ein wenig verzögert und wegen gesundheitlicher Probs durfte und darf ich immer noch keine schweren Sachen anheben, geschweige denn irgendwelche Drehmomentschlüssel betätigen...,
Super Timing (bei dem Wetter

)

, aber das wird schon wieder
Nun zum Technischem:
Zuerst noch ein Bild- Hinweis, wie der Innenring des Nadellagers am Kegelritzel besser runtergeht:
Um mir die Montage der Lager zu erleichtern, bin ich frohgemut ins Reich meiner Liebsten vorgedrungen und habe um Erlaubnis fragen wollen, meine Bauteile im heimischen Backofen vorwärmen zu dürfen.
Die Reaktion war filmreif und ich bin froh, daß ich ohne Scheidungsklage und körperlicher Blessuren Ihr Heiligtum verlassen durfte.
Also habe ich kurzerhand bei dem bekannten Nord-Süd Discounter (- wo aldi schönen Sachen herkommen -) einen Backofen für kleines Geld erstanden…..kann ich nur empfehlen, der Kleine war mir eine wertvolle Hilfe!!!!
So , nun aber zum Technischen:
Einbau kleines Nadellager:
Gehäuse vorwärmen auf ca. 80 °C –
Und das Lägerlein läßt sich problemlos in die Lagerbohrung einschieben.
(Bolzen zum Schutz der Nadeln mit Krepp o.ä. „polstern“)
Ich habe den Außenring noch mit Loctite versehen – ist aber nicht unbedingt erforderlich!
Als nächstes kommt das große Nadellager dran.
Vorher noch die Anschlagscheibe einlegen und einen neuen Simmerring einbauen.
Der Simmering geht ein bisschen fummelig rein, weil er faktisch „rückwärts“ – also von der Lagerseite aus - eingepresst werden muß – man sieht auch schlecht hinzu, weil das Ganze im Inneren der Lagerbohrung stattfindet - .
Das Bild zeigt die Situation während der Demontage:
Um den Ring nicht zu beschädigen habe ich also das Gehäuse nochmals in den Ofen gesteckt.
Mit 100° Vorwärmung ließ er sich problemlos von Hand reindrücken.
(Viton-Ringe sind hier deutlich unempfindlicher gegenüber diesen Temperaturen als die üblichen NBR-Werkstoffe!)
Mit der gleichen Vorwärm-Temperatur läßt sich auch der Außenring vom Nadellager problemlos von Hand einschieben.
Als nächstes das großes Kugellager in den Ofen, auf 80° erwärmen und auf das Tellerad aufziehen – geht superleicht ohne „schlagende“ Hilfsmittel
Nachdem ein neuer Simmering im „Basso“ Deckel verbaut wurde, kommt der nun auch in den Ofen.
Mit 80 Grad fällt er dann von selbst auf das ( inzwischen abgekühlte!!) große Kugellager.
Telleradsatz abkühlen lassen und inzwischen das Gehäuse wieder anwärmen ( 80 °)
Durch das Erwärmen des Gehäuses schlupft der Basso –Deckel – einschließlich vormontiertem Tellerrad - mit wenig Kraftaufwand in seine Passung
(Es bedarf keinerlei Grobmotorik bei dieser Art Montage!)
Prüfung Tragbild:
Dazu muß man leider das Ritzel mehrmals aus und einbauen…
Um das neue Lager dabei nicht zu beschädigen, habe ich mir einen Dummy aus dem alten Lager angefertig : einfach denAußendurchmesser soweit abgeschliffen, daß die Ritzeleinheit gerade noch leicht einschieben läßt :
Kegekritzel mit Touschierpaste dünn einpinseln, einbauen und einige Umderehungen gegen das "festgehaltene" Tellerad machen.
(Tellerrad anbremsen, um den Druck auf die Flanken zu erhöhen)
Altes Tragbild:
Kommt auf dem Bild schlecht rüber ….aber das Tragbild ist
deutlich zur Kegelspitze hin versetzt und zwischen Vor- und Rückflanke noch diagonal (Vorflanke: Tragbild zum kleinen Durchmesser – Rückflanke Tragbild zum großen Durchmesser hin) verschoben.
Vorflanke
Rückflanke
Die Verzahnung sieht zwar super aus, hat keinerlei Schäden und man könnte also alles so belassen, wie es ist.
Allerdings ist die Lage des Tragbildes nicht optimal.
Merke
Allgemein gilt: je höher die Belastung und je stärker die Achsverlagerung, je mehr schiebt sich das Tragbild zum kleinen Raddurchmesser.
Das bedeutet, daß unter Last das Tragbild u.U. noch weiter zur Kegelspitze wandern könnte und das soll es unter keinen Umständen.
Daher sollte das optimale lastfreie Tragbild leicht zum großen Raddurchmesser hin verschoben sein.
Zum Verbessern muß hier das Ritzel in den Zahneingriff hinein und das Tellerrad aus dem Zahneingriff heraus geschoben werden.
Nach meiner Erfahrung würden hier 2/10 Lageverschiebung reichen können.
1.Maßnahme:
dünnerer Distanzring unter dem Hauptlager (-0,2mm)
Habe also den original verbauten Ring um 0,2mm abschleifen lassen:
Tellerrad kann nur durch Unterlegen vom Bassodeckel verschoben werden ( mittels Metallstreifen einer Stärke von + 0.2 mm)
Je nach Lage des Tragbildes kann man auch Ritzel und Tellerrad unterschiedlich verschieben.
Unterschiedliche Beträge bitte immer nur unter stetiger Kontrolle des Flankenspieles der Verzahnung durchführen, da hierdurch das Zahnspiel direkt beeinflußt wird!
Je nach Schiebrichtung kleiner oder größer!
Bei diesem Modul ist ein Flankenspiel von zwischen 0,1 und 0,15mm optimal.
Das neue Tragbild ist schon nahezu klassisch.:
Perfektionisten würden jetzt sicherlich nochmal 1/10 korrigieren, um es noch mehr Richtung großen Durchmesser zu verlagern – mal sehen, ob ich dazugehöre..
Der nächste Schritt wäre dann einen passenden Ring unter dem Basso anzufertigen zu lassen und auf das Gesamtmaß alter Ring+ Dicke der Unterlagbleche schleifen zu lassen.
So , daß wäre es erst einmal..
Fortsetzung folgt
Tbd
Volker