Hallo Leute!
Hier nun der erwartete (oder auch befürchtete) Bericht:
Abfahrt so gegen 10:00 bei strahlendem Sonnenschein.
Doch schon in Landsberg/Lech zieht es zu, die Wolken wirken bedrohlich, keine 10 KM später regnet es.
Als der Regen stärker wird, suche ich erst einmal Schutz unter einem Scheunen-Vordach - wie auch 4 spanische Goldwing-Reiter mit ihren Damen.
Nach einer Stunde lässt der Regen nach, auf nasser Straße geht es weiter. Die Spanier sind schon früher weg - Regenpellen aus den Koffern und arriba!
Über Füssen fahre ich in Österreich ein.
Statt den "Main-Way" über den Fernpass fahre ich schon in Berwang rechts weg. Das Berwabg-/Namlostal ist echt eine schöne Alternative - wenn es nur trocken und nicht so kalt wäre!
Über Warth und den Hochtannbergpass erreiche ich die Auffahrt zum Furkajoch, endlich ist es trocken und auch die Temperaturen gehen in den "grünen" Bereich!
Über Rankweil, Satteins und Bludenz geht es ins Montafon und die Silvretta-Hochalpen-Straße.
Eine schöne Strecke, gutes Wetter und mäßiger Verkehr - trotz der EUR 7.- Maut - empfehlenswert.
Besonders zu empfehlen (Danke lucky!!!) ist der Abstecher zum Kops-Stausee, direkt nach der östlichen Mautstelle geht es links weg.
Kurz nach Landeck, im Dorf Urgen, finde ich im Gasthaus Löwen Unterkunft.
Ende des 1. Tages, 477 KM.
Am nächsten begrüßt mich der Tag:
Nach einem annehmbaren Frühstück geht es über Nauders mit beeindruckender Festungsanlage.

Dann über Reschen(pass) aufs Stilfserjoch.
Ich habe mal kein Bild der Ost-Rampen-Kehren eingebunden, die kennt glaube ich jeder, sondern ein "Beweis-Foto".
Statt die West-Abfahrt zu nehmen fahre ich über den Umbrail in die Schweiz ein.
Die letzten 3 nicht asphaltierten KM sind eine leichte Übung, habe ich doch vor weniger als 20 Jahren noch die Schotter-Abfahrt vom Gavia überlebt - voll gepackt und mit Sozia!
An einer fast schon zu kitschigen Stelle mache ich Pause.
Und "blitze" zwei der Biker auf Schotter.
Nach dem Ofenpass fahre ich durch den Munt-Schera-Tunnel (die Wahnsinnigen blasen mit über 100 km/h durch die einspurige Röhre!

) nach Livignio. Hier kostet der Liter Sprit nur EUR 1,017, also volltanken!
Über den Paso di Foscagno und Bormia fahre ich den Gaviapass hoch.
Auf der Auffahrt (Nordrampe) rutsche ich kurz mit beiden Rädern weg - gefühlte 2 Meter versetzt die Elfe nach rechts - wahrscheinlich waren es aber nur wenige cm.
Die Abfahrt über die schmale Südrampe mit meist sehr gutem Belag ist trotzdem nicht ohne - sehr viel Verkehr und speziell die Autofahrer sind ganz "speziell".
Über Edolo, Aprica (der Aprica-"Pass" liegt mitten in der Stadt) und Tirano fahre ich wieder in die Schweiz ein.
Kurz vor dem Bernina-Pass biege ich nach rechts auf den Forcola di Livigno ab.
Abwärts geht es durch dieses Tal nach Livigno:
In Livigno beziehe ich im Ristorante Di Bastiana Quartier.
An diesem Tag habe ich alle 3 Zufahrten zur steuerfreien Zone Livigno befahren. An diesem 2. Tag habe ich 372 KM "abgerissen"
Nachdem nochmal "billiger" zollfreier Sprit getankt ist, fahre ich wieder über den Forcola di Livigno auf den Berninapass. Von hier geht es über St. Moritz Richtung Maloja-Pass.
Leider fahre ich in die falsche Richtung, denn die Auffahrt von Westen ist mit Sicherheit interessanter!
Über Chiavenna geht es auf den Splügenpass.
Hier überquere ich zum wiederholten Male die Grenze zwischen Italien und der Schweiz.
Da ich Zeit habe, fahre ich die Nebenstraße durch die Rofla-Schlucht. Diese Entscheidung wird mit spektakulären Ausblicken belohnt:
Wenn ich besser zu Fuß gewesen wäre, hätte ich mir auch die Via Mala angeschaut, aber die Treppen haben mich abgeschreckt.
Ich fahre weiter und nehme statt des Fußmarsches in die Schlucht einen Capucchino auf dem Julierpass, und weil ich ja fast viele Kalorien beim Wandern verbraucht hätte, nehme ich gleich noch eine Stange (nur 100g!) der neuen "Toblerone Nuss und Frucht" dazu - lecker!
Ratz-Fatz bin ich dann wieder in St.Moritz, hier bleibe ich aber nicht, denn das Hotel ist mir zu schnieke.
Nach St.Moritz geht es den Albula hoch. Hier treffe ich 2 Biker wieder, die ebenfalls vor 2 Tagen auf der Bieler Höhe waren, es wird als wieder ein Capucchino fällig.
Durch Davos und über den Flüelapass (hier treffen sich wohl gerade ein paar arme Briten)
komme ich in Susch im Unterengadin an.
Beeindruckend sind die Häuser.
Im Hotel Flüela bleibe ich über Nacht. Heute habe ich "nur" 328 KM geschafft.
Am Morgen kaufe ich noch im Dorf-Laden lecker Chäs ein - die Familie soll ja auch was haben...
Als letzter wirklicher Höhepunkt erweist sich die Auffahrt von Vinadi nach Samnaun - noch nie bin ich solche Tunnel gefahren - dunkel, eng, nass, winkelig - nichts für schwache Nerven!
In Samnaun ergänze ich Sprit für Elfe und Hausbar - so billig gibt es beides nicht mehr so schnell!

+
Über Landeck und den Fernpass fahre ich bei schönstem Wetter in Richtung Reutte. Leider hat der Wetterbericht recht und es zieht sich zu.
Von Reutte wollte ich eigentlich am Plansee vorbei über den Ammersattel, Schloss Linderhof und Oberammergau nach Schongau zurück auf die B 17 und dann nach Hause.
Aber pünktlich nach dem letzten Tankstopp öffnet der Himmel seine Schleusen und es beginnt zu regnen.
Also "plane" ich um und nehme die direkte und schnellere Strecke über Füssen.
Zwischen vor Schongau werde ich das erste Mal so richtig "erwischt", es schüttet - aber es sind nur noch 120 KM bis nach Hause, also durch...
Gegen 16:00 Uhr und nach 368 KM bin ich zu Hause, erschöpft, aber ohne größere Probleme, außer:
Meine rechte Hand tut wieder nicht alles was sie soll - siehe auch
http://35229.rapidforum.com/topic=10087 ... &startid=1
Dabei war nach der letztjährigen OP alle in Ordnung!
Hier bin ich ratlos.
Die Elfe hat 2mal den Dienst verweigert!
Beim Druck auf den Startknopf hat sich nichts getan! Kein Klackern des Anlassers, die Cockpit-Lampen werden nicht dunkler, es passierte einfach nichts! Zündung aus und wieder ein, dann hat es wieder funktioniert!
Weiterhin "schwitzt" die Gute ein wenig auf der rechten Seite aus einer Dichtung. Ob es die Dichtung zwischen eigentlichem Motorblock und dem vorderen Teil, auf dem dann der LiMa-Deckel sitzt (Laien!), oder ob dass Problem höher liegt, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall ist es recht wenig, jetzt ist nichts mehr zu sehen -das Öl ist wohl verdampft...
Der geflickte Reifen hat auch ohne Problem gehalten.
Fazit:
4 schöne Tage, 1545 interessante KM, lediglich das Wetter hätte teilweise besser sein können!
Die Elfen waren wieder sehr selten - gesehen habe ich nur 1, und das war eine silberne wie meine - haben die Fahrer der fro-fo-grünen Angst vor Regress-Ansprüchen der Augen-Krebs-Geschädigten?
Gruß
Andi