Mich hat der Berg gerufen. Weils gerade gepasst hat, habe ich mich kurzfristig entschlossen, die alljährige Großglocknertour anzugehen.
5 Uhr früh, wir blicken in den Sonnenaufgang,
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Gleich nach zwei km die ersten "Probleme" mit der Guzzi: Sie meint, weil um die Zeit niemand auf der Straße ist, könnte man ja im Ortsgebiet auch 90 kmh fahren. Wir einigen uns darauf, auf dem Rest der Tour die erlaubte Geschwindigkeit um nicht mehr als 20 kmh zu überschreiten.
Kurz vor Salzburg ein Fotostopp:
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Weiter geht es durchs kleine deutsche Eck, Bad Reichenhall, Lofer, Saalfelden, Zell am See.
Dann, etwa 7 Uhr Ortszeit an der Abzweigung Richtung Bruck, die Überraschung: Ein Polizist und ein Feuerwehrmann sperren die Straße ab. Wegen eines Radfahrerevents (http://www.glocknerkoenig.com) ist die Straße den ganzen Vormittag für den Verkehr gesperrt.
Das habe ich blöd erwischt. Diese vermaledeiten Radfahrer

Also Plan B entwickeln: Zuerst einmal gehts zurück nach Zell am See, einen passenden Platz fürs Frühstück suchen. Das mit vor 8 uhr auf der Edelweissspitze kann ich mir ja abschminken.
In einem sonnigen Gastgarten mit netten Wirtsleuten finde ich genau das passende. Während ich frühstücke, tauchen aus dem Gasthaus nach und nach deutsche Harleyfahrer auf, die dort übernachtet haben. Die sehen alle mehr oder weniger zerdrückt drein, wahrscheinlich zuviel getankt.
Auf jeden Fall vergeht bei Sonnenschein und Marmeladesemmel mein Groll über die Radler und ich suche auf der Landkarte nach einem passenden Umweg. Weil eines steht fest, wenn der Berg ruft: "auffi muas i, i muas" (Ich muss hinauf)
Also über den Felbertauern und den Stallersattel
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Für die die es nicht wissen. Dort ist die Straße auf der Südseite einspurig und wird immer für 15 MInuten je Stunde in eine Richtung geöffnet. Ich komme passend für die Pole Position droben an.
Auf der Abfahrt fängt es gemütlich an zu regnen und die weitere Strecke von Antholz Richtung Sillian und dann rechts weg ins Lessachtal gibt es einen Mix aus mehr und weniger Wolken und einige Regenschauer. In Maria Luggau im "Tal der hundert Mühlen" gibts zu Mittag beim Bäckwirt Schlutzkrapfen mit (nicht ganz) schöner Aussicht.
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Am Nachmittag weiter mit vielen Kurven (eigentlich fast nur) über Kötschach-Mauthen, Oberdrauburg, Iselsberg von Süden auf die Glocknerstraße. Es ist schon 3 Uhr Nachmittag und fast kein Verkehr also freie Fahrt bergauf. Die Südseite ist noch etwas wolkenverhangen, oben angekommen scheint aber dann die Sonne
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Auf der Edelweißspitze ist es ordentlich kalt, aber Richtung Salzburg ist eine Super Aussicht. Der Berg selbst hält sich vornehm zurück:
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Hinter der Wolke ganz rechts versteckt er sich.
Beim Bergabfahren spüre ich nach wenigen Kehren wieder die Kraft der Sonne und weil so schön war gibt es als Belohnung in Bruck ein Eis. Der weitere Heimweg führt auf der Bundesstraße bis Bischofshofen u nd auf der Autobahn nach Salzburg. Von dort gehts über Mattsee nach Hause.
Nach einer anders als geplant verlaufenen Tour und etwas über 600 km wieder daheim bin ich davon überzeugt, dass es richtig ist, dem Ruf des Berges zu folgen.
Gottfried
PS
Nächstes Mal nehme ich ein richtiges Fotomodell mit, dann brauche ich nicht immer die Guzz ins Bild stellen. Vielleicht hat Martin da einen heißen Tipp in der Richtung